Berliner Polizeipräsident: Festgenommener wahrscheinlich nicht Todesfahrer– Gefährdungslage Berlins nach wie vor groß

Es wird nicht davon ausgegangen, dass der festgenommene Tatverdächtige der wirkliche Straftäter ist, so Polizeipräsident Kandt auf einer Pressekonferenz 13:00 in Berlin. Die Gefährdungslage Berlins sei immer noch groß, Polizeipräsenz wird stark erhöht.
Titelbild
Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt.Foto: Screenshot YouTube Phönix
Von und 20. Dezember 2016
Der in Berlin festgenommene Terrorverdächtige hat den Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt möglicherweise nicht begangen. „Es ist in der Tat unsicher, dass es der Fahrer war“, sagte Polizeipräsident Klaus Kandt.

Auf der Pressekonferenz zum Anschlag in Berlin sprachen Bürgermeister Michael Müller und Senator Andreas Geisel, Polizeipräsident Klaus Kandt.

Oberbürgermeister Michael Müller zeigte sich tief schockiert und sprach von einem Anschlag auf unser aller Freiheit, die jeden hätte treffen können.

Müller war berührt von der Solidarität der Menschen innerhalb und außerhalb Deutschlands. Viele Bürgermeister anderer deutscher Städte aber auch außerhalb des Landes hätten ihn angerufen.

Der Berliner Oberbürgermeister bedankte sich besonders bei der Feuerwehr und der Polizei für eine hervorragende Arbeit, auch die Krankenhäuser hätten sich sofort gut auf die Situation eingestellt.

Anschlag wurde medial gut begleitet

Positiv sprach er sich auch über die Medien aus, die seriös mit dem Vorfall umgegangen seien, die Berliner Polizei habe sehr schnell und transparent informiert und wurde dabei sehr gut medial begleitet. Dies war wichtig für Betroffene, ihre Angehörigen und Freunde.

Heute wird man 18:00 nochmals bei der Gedächtniskirche zusammenkommen. Es wird einen kurzen Trauergottesdienst geben, danach werde das Brandenburger Tor in den eigenen Landesfarben angestrahlt.

Müller sprach sich zum Schluss für ein friedliches Miteinander in Berlin aus.

Künftig erhöhte Polizeipräsenz in Berlin

Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) sprach von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen in Berlin. Die Weihnachtsmärkte blieben heute aus Pietätsgründen geschlossen, in den kommenden Tagen werde es an den Eingängen zu den Weihnachtsmärkten eine erhöhte Polizeipräsenz geben.

Der Anschlag werde auch Konsequenzen auf die Berliner Silvesterfeier haben, so Geisel weiter. Das Konzept, dass schon erhöhte Sicherheitsmaßnahmen beinhalten würde, werde jetzt noch einmal überarbeitet.

An den Dienstgebäuden in Berlin habe er Trauerbeflaggung angeordnet.

Der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt sprach ebenfalls von einer veränderten Sicherheitslage, unter anderem werden ab heute alle großen Berliner Weihnachtsmärkte jetzt von Steinbarrieren in verschiedenen Ausführungen umgrenzt. Die Gefährdungslage in Berlin sei weiterhin groß.

Fahndungshinweise bisher gering

Nach dem Anschlag waren sofort 550 Beamte zum Einsatz gekommen und hätten alles Erforderliche getan. Fahndungshinweise betreffend des mutmaßlichen Täters des Anschlages seien leider bisher gering. Sollte sich der bisherige Verdacht nicht bestätigen, werde sofort mit allen Kräften die entsprechende Fahndung eingeleitet.

Auch Kandt spricht noch einmal über eine sofortige höhere Polizeipräsenz in Berlin und auf den Weihnachtsmärkten. Beamte mit Maschinenpistolen und Schutzwesten werden an den Eingängen positioniert. Ebenfalls werden andere öffentliche Veranstaltungen in Berlin, wie das Hertha-Spiel am morgigen Tag, von Sicherheitsmaßnahmen begleitet, wie man sie aus Frankreich kennt.

Hier die Pressekonferenz auf Video:

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