Berliner Linksextreme hegen Selbstjustiz-Phantasien

Am Donnerstag 27.9. lief eine Verhaftung am Berliner Bahnhof Kottbusser Tor aus dem Ruder. Rufe der linksextremen Szene, die Daten der beteiligten Polizisten zu veröffentlichen ließen nicht lange auf sich warten.
Titelbild
In der Nähe des U-Bahnhofs Kottbusser Tor in Berlin lief eine Verhaftung aus dem Ruder.Foto: Paul Zinken/dpa
Von 1. Oktober 2018

Am letzten Donnerstag im September überprüfte eine Polizeistreife am Berliner Bahnhof Kottbusser Tor die Personalien eines 22-jährigen Sudanesen im Zusammenhang mit einem Fahrraddiebstahl. Als die Streife schon wieder abrückte, attackierte der Sudanese den Polizeiwagen mit Fußtritten, riss die Tür des Wagens auf und schlug auf einen der Polizisten ein.

Als die Polizisten den jungen Mann daraufhin vorläufig festnehmen wollten, wehrte der sich heftig dagegen und auch einige Umstehende beschimpften die Polizisten und bewarfen sie mit Gegenständen. Da der Sudanese sich heftig gegen die Festnahme wehrte, und selbst als er am Boden lag noch versuchte sich wieder loszureißen, schlug und trat einer der Polizisten auf den Sudanesen ein, um seinen Widerstand gegen die Verhaftung zu brechen.

Die endgültige Verhaftung gelang dann als Verstärkung eintraf. Außerdem wurden weitere drei Personen aus dem Pulk der Zuschauer verhaftet, die die Beamten beschimpft und mit gefährlichen Gegenständen beworfen hatten. Drei der vier Beamten mussten sich wegen der erlittenen Verletzungen ambulant im Krankenhaus behandeln lassen.

Mehrere Zeugen der Szene sagten gegenüber der Berliner B.Z., dass die eigentliche Kontrolle des jungen Sudanesen ruhig abgelaufen wäre, auffällig wäre nur gewesen, dass der junge Mann mehrere Handys und eine hohe Summe Bargeld in den Taschen gehabt habe. Als die Polizisten schon längst wieder im Wagen saßen, sei der junge Mann regelrecht ausgerastet.

Teile der folgenden Verhaftungs-Szene wurden von Umstehenden mit ihren Handys gefilmt und auch im Internet veröffentlicht. Die Berliner B.Z. veröffentlichte auf ihrer Seite einen Teil der Videos.

Linksautonome Kreise wollen die Polizisten an einen öffentlichen Pranger stellen

Das ließ sich die linksextreme Berliner Szene nicht entgehen, die die Polizei schon seit den 68er Unruhen wahlweise, je nachdem wo sie gerade ihre propagandistischen Schwerpunkte setzt, als faschistoid, Büttel des Monopolkapitalismus oder seit neuestem als rassistisch bezeichnete.

Laut einer Meldung des Tagesspiegel vom 30.9. forderten verschiedene, auch als gewaltbereit bekannte Gruppen der Berliner Linksradikalen dazu auf, die Beamten „aus ihrer Anonymität zu holen“ und isolierten dazu auch Aufnahmen der Gesichter der Beamten aus den Videos. Der nach Aussagen von Umstehenden wild um sich schlagende Sudanese wurde von ihnen zum wehrlosen Opfer rassistischer Schläger stilisiert.

Altlinkes Zerrbild, das Polizisten „alles“ dürfen stimmt schon lange nicht mehr

Doch der Gegenwind kam sogar aus der linksorientierten Berliner SPD, von der es hieß, dass den linksautonomen Versuchen,eine Paralleljustiz zu etablieren, mit aller Härte des Rechtsstaats begegnet werden müsse. Der Sprecher der Polizeigewerkschaft GdP kritisierte, dass es mehr als scheinheilig von den Linksautonomen wäre, bei Demonstrationen vermummt, also anonym, aufzutreten, Polizisten aber ein Agieren aus der Anonymität heraus vorzuwerfen, die wegen der Kennzeichnungspflicht jedoch jederzeit identifizierbar sind. Außerdem würden die Polizisten sich täglich engagieren um die Bürger zu schützen, was man von den Linksautonomen wohl kaum behaupten kann.

Außerdem wies er darauf hin, dass es durchaus im Rahmen der erlaubten Mittel sein kann, diese Art von Gewalt anzuwenden. Der betreffende Polizist hat auf jeden Fall, wie es guter Brauch ist, eine Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft vor sich, ob er eine unerlaubte Körperverletzung im Amt begangen hat.

Der Fraktionschef der Berliner CDU merkte an: „Wer Polizisten angreift, muss lernen, dass er das nie wieder tun sollte. Denn das Gewaltmonopol liegt beim Staat.“, Zudem forderte er eine zusätzliche Ausbildung der Berliner Polizisten, damit sie solche Nahkampfsituationen in Zukunft schneller in den Griff bekommen könnten.



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