Berliner Innensenator Geisel zu Corona-Maßnahmen: „Wir können nicht 3,7 Millionen Berliner überwachen“
Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat gefordert, dass die Überwachung und Durchsetzung von Infektionsschutzregeln als gesellschaftliche Aufgabe angesehen wird.
„Das ist keine Situation, die wir allein mit Polizistinnen und Polizisten bewältigen können. Es geht nicht über Repression. Wir können nicht 3,7 Millionen Berlinerinnen und Berliner permanent überwachen, gerade in dieser Pandemiesituation. Das ist eine Herausforderung für uns alle, uns selber zu schützen und damit andere zu schützen, und damit auch Polizei davor zu schützen, sich selber in Gefahr zu bringen. Ich glaube, das ist eine gesellschaftliche Verantwortung für uns alle, und da können wir alle einen Teil dazu beitragen, müssen es auch tun“, sagte Geisel am Rande des Besuchs der Berliner Polizeiakademie. Die Herausforderungen gerade in Corona-Zeiten seien gewaltig, sagte Geisel weiter.
„Die Polizei steht jeden Tag, jedes Wochenende mit Tausenden von Kolleginnen und Kollegen bereit Infektionsschutzregeln durchzusetzen durch freundliche Ansprache. Zuerst kommt die freundliche Ansprache. Das wichtigste Instrument der Polizei ist das Wort.
Und dann natürlich auch, wenn Regeln durchgesetzt werden müssen, wenn Widerstand aufkommt, das dann auch mit Nachdruck durchzusetzen, das ist die Aufgabe der Polizistinnen und Polizisten. Und da ist die Beanspruchung im letzten halben Jahr schon enorm. Deswegen haben wir großen Respekt“, lobte Geisel die Arbeit der Berliner Polizei.
Geisel besuchte die Polizeiakademie zusammen mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, die sich um den Vorsitz der Berliner SPD bewirbt und als mögliche Spitzenkandidatin der Berliner SPD zur kommenden Abgeordnetenhauswahl angesehen wird. (reuters)
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