Berlin: Tibet Initiative erinnert an Volksaufstand von 1959

Am Tag der Tibet-Solidarität versammeln sich mehrere Tibet-Organisationen zu Aktivitäten vor dem Auswärtigen Amt und der chinesischen Botschaft. Dabei erinnern sie an die blutige Niederschlagung des tibetischen Volkes am 10. März 1959 durch die chinesische Regierung.
Titelbild
Die Tibet Initiative Deutschland bei einem Protest während eines Besuchs des ehemaligen chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao in Berlin am 29. Januar 2009.Foto: BARBARA SAX/AFP via Getty Images
Von 10. März 2023

Am 10. März erinnern Tibeterinnen und Tibeter gemeinsam mit ihren Unterstützern auch in diesem Jahr weltweit an den tibetischen Volksaufstand vom 10. März 1959, der von chinesischen Truppen blutig niedergeschlagen wurde und in dessen Folge der Dalai Lama aus Tibet fliehen musste.

Dazu laden die Tibet Initiative Deutschland (TID) gemeinsam mit dem Verein der Tibeter in Deutschland (VTD), unterstützt von der International Campaign for Tibet (ICT), am Freitag, 10. März 2023, gemeinsam nach Berlin zu einer Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt, einem anschließenden Marsch zur chinesischen Botschaft und einer Mahnwache ein.

Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr vor dem Auswärtigen Amt, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin und wird von TID-Geschäftsführerin Tenzyn Zöchbauer moderiert. Dort sind unter anderem Ansprachen von Roman Kühne (Gesellschaft für bedrohte Völker), Tseten Zöchbauer und dem Schauspieler und Tibet-Unterstützer Ralf Bauer vorgesehen.

Ab 14:30 Uhr Protestmarsch zur chinesischen Botschaft

Gegen 14:30 Uhr startet der Protestmarsch zur chinesischen Botschaft, wo ab 15 Uhr eine Mahnwache beginnt. Hier ist zunächst eine Ansprache von Pema Dzompa (VTD) geplant. Die Abschlussrede hält ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Die Organisationen appellieren weiterhin an die internationale Gemeinschaft und die Bundesregierung, sich mit großem Nachdruck für eine Lösung des Tibet-Konfliktes einzusetzen und eine robuste und konsequente Menschenrechtspolitik zugunsten von Tibetern, Uiguren, Hongkongern und der Demokratiebewegung in China zu verfolgen.

Der chinesische Überwachungsstaat schränkt weiterhin massiv die Menschenrechte der Tibeter ein. Tibeter werden verfolgt, weil sie versuchen, ihre kulturelle Identität und ihre grundlegendsten Rechte zu bewahren. Es besteht die Gefahr, dass sie eingesperrt und gefoltert werden, wenn sie den Geburtstag des Dalai Lama feiern.

IGFM spricht von totalitaristischer Gleichschaltung

Auch die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte berichtet auf Ihrer Website über aktuelle Menschenrechtsverbrechen gegen Tibeter. „Die alleinherrschende Kommunistische Partei Chinas will ein ganzes Volk auslöschen und geht dabei sehr berechnend und äußerst brutal vor. Ob Religion, Sprache, Schulwesen, religiöse Stätten, Feiern oder die körperliche Unversehrtheit des Einzelnen – die chinesischen Behörden machen vor nichts Halt. Die sogenannte „Sinisierungspolitik“ bedeutet totalitaristische Gleichschaltung“, erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM.

Zuletzt hatte der UN-Sozialausschuss am 6. März nach der Überprüfung Chinas in seinen „Concluding Observations“ ernste Besorgnis über die Menschenrechtslage in Tibet geäußert und dabei unter anderem ein Ende von Zwangsumsiedlungen in Tibet und Zwangsinternaten für tibetische Kinder von der chinesischen Regierung gefordert. (il)



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