N24 und n-tv stoppen Werbekampagne für Wirtschaftsstandort Türkei

Werbespots mit dem Fußballprofi Lukas Podolski und den Türkei-Chefs diverser Weltkonzerne werden auf n-tv und N24 nicht mehr ausgestrahlt. Die Spots hatten am Donnerstag in sozialen Netzwerken Verwunderung und Unmut ausgelöst.
Titelbild
(Symbolfoto)Foto: Florian Seefried/Getty Images
Epoch Times21. Juli 2017

Vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen Berlin und Ankara haben die Nachrichtensender n-tv und N24 eine Werbekampagne eines türkischen Verbandes für den Wirtschaftsstandort Türkei gestoppt. Sprecher beider Sender sagten den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag, dass die Werbespots mit dem Fußballprofi Lukas Podolski und den Türkei-Chefs diverser Weltkonzerne nicht mehr ausgestrahlt würden.

Die Spots hatten am Donnerstag in sozialen Netzwerken Verwunderung und Unmut ausgelöst. Dem Bericht der Funke-Zeitungen zufolge liefen sie auch im Vorfeld und nach der Pressekonferenz, in der Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) angesichts der Lage in der Türkei vor Investitionen in das Land gewarnt hatte. Die Spots waren demnach seit Mitte Juni ausgestrahlt worden.

Die RTL-Tochter IP Deutschland, Vermarkter von n-tv, sagte den Zeitungen, die politische Lage habe sich grundlegend verändert. Daher sei eine weitere Ausstrahlung der Kampagne nicht sinnvoll. Eine Sprecherin von N24 sagte, zwischen Programm und Werbung werde getrennt. Es sei dem Sender aber auch wichtig, das Publikum in Anbetracht der neuesten Entwicklungen nicht zu irritieren.

Die Werbekampagne war den Angaben zufolge bereits im vergangenen Jahr kurz nach dem gescheiterten Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angestoßen worden. Eine Vereinigung der türkischen Exportwirtschaft hatte Türkeichefs multinationaler Konzerne wie Toyota, GE und Unilever für eine Kampagne in Deutschland und sechs weiteren Industrieländern gewonnen. Die Wirtschaftsbosse äußern sich in Anzeigenmotiven und Imagespots positiv über ihre Erfahrungen am Wirtschaftsstandort Türkei und werben für Investitionen.

Gabriel hatte am Donnerstag eine „Neuausrichtung“ der deutschen Politik gegenüber der Türkei angekündigt, das Auswärtige Amt verschärfte die Reisehinweise für das Land. Außerdem sollen staatliche Bürgschaften bei Investitionen deutscher Unternehmer in der Türkei auf den Prüfstand kommen. Auch die Brüsseler Finanzhilfen für den EU-Beitrittskandidaten Türkei sollen überdacht werden. Anlass für die Maßnahmen sind die jüngsten Inhaftierungen von Menschenrechtsaktivisten in der Türkei, darunter der Deutsche Peter Steudtner. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion