Bericht: Freiwillige Ausreise abgelehnter Asylbewerber hat lange Wartezeit

Das Programm zur freiwilligen Ausreise hadert mit der Bürokratie: Knapp 2.000 abgelehnte Asylbewerber konnten in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 nicht ausreisen.
Titelbild
Eine Außenansicht vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa
Epoch Times28. Juni 2024

Knapp 2.000 abgelehnte Asylbewerber, die freiwillig ausreisen wollen, konnten dies im ersten Halbjahr 2024 nicht tun. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) habe ihre Anträge nicht bearbeitet, berichtet der „Spiegel“.

Im Jahr zuvor hatten demnach 10.762 Migranten, deren Asylanträge abgelehnt worden waren, die Bundesrepublik freiwillig verlassen – mit Fördermaßnahmen wie bezahlten Flügen und bis zu 1.000 Euro Starthilfe für die Rückkehr in die Heimat.

Wartezeit bis zu 16 Wochen

Bis Ende 2023 wurde das Programm zur freiwilligen Ausreise von der UNO-Organisation IOM für Bund und Länder abgewickelt. Dann übernahm das BAMF und war mit der Umstellung offenbar überfordert. Statt zwei bis sechs Wochen, klagen etwa die Behörden in Berlin, dauere es bis zu einer Entscheidung nun acht bis 15 Wochen. Sachsen-Anhalt wartet in einem Fall seit 16 Wochen.

Einige Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, Hessen oder Niedersachsen zahlen die Hilfen derzeit aus eigenen Etats, weil „eine freiwillige Ausreise mit Landesmitteln immer noch wirtschaftlicher ist als ein weiterer Verbleib der Personen im Bundesgebiet“, so das Innenministerium Sachsen-Anhalt.

Das BAMF bestätigt den Antragsstau, weist die Verantwortung dafür aber von sich. Man habe „frühzeitig über das Beschaffungsamt des Bundes eine Ausschreibung“ für Dienstleistungen im Zusammenhang mit der freiwilligen Ausreise abgelehnter Asylbewerber veranlasst. Deren Umsetzung habe sich wegen „der Haushaltssperre im 4. Quartal 2023“ verzögert. Überdies sei das Vergabeverfahren „durchaus komplex“ gewesen. (dts)



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