Frauen bekommen nur halb so viel Rente wie Männer
Die Rente von Frauen ist einem Bericht zufolge im Durchschnitt weniger als halb so hoch wie die von Männern. Im Jahr 2015 hätten Frauen über 65 Jahren Alterssicherungsleistungen von durchschnittlich 814 Euro monatlich bezogen, bei Männern seien es 1732 Euro gewesen, berichten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschlands in ihrer Samstagsausgabe unter Berufung auf die Regierungsantwort auf eine Linken-Anfrage.
Dazu zählen demnach neben der gesetzlichen Rente auch Zahlungen aus betrieblicher und privater Vorsorge. Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern sei in den alten Bundesländern mit 58 Prozent größer als im Osten, wo sie sich auf 28 Prozent belaufen habe, geht dem Bericht zufolge aus der Antwort des Bundesfamilienministeriums hervor.
Mütter erhalten weniger Rente als kinderlose Frauen
Mütter bekommen dabei im Durchschnitt bis zu 102 Euro weniger Altersrente als kinderlose Frauen: Die reguläre Rente der Mütter sinke mit jedem zusätzlichen Kind, berichtete dts 2016 unter Berufung auf eine Statistik der Deutschen Rentenversicherung. Erst ab fünf und mehr Kindern steigen die Altersgelder wegen der hohen Zahl der Kinderzuschläge wieder. Danach erhalten kinderlose Frauen derzeit durchschnittlich 684 Euro netto Altersrente.
Bei Müttern mit einem Kind sinkt die ausgezahlte Rente auf 671 Euro, bei zwei auf 618 Euro. Das sind 66 Euro weniger als bei kinderlosen Frauen. Mütter mit drei Kindern bekommen im Durchschnitt 583 Euro netto. Bei vier Kindern liegt die Rente noch bei 582 Euro, also 102 Euro niedriger als die von Frauen ohne Kinder. Frauen mit fünf und mehr Kindern erhalten durchschnittlich 633 Euro.
Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (CSU) forderte anschließend die „volle Mütterrente für alle“. Bisher erhalten Frauen für vor 1992 geborene Kinder rund 61 Euro (Ost: 57 Euro) mehr Rente, für danach geborene aber 91 Euro (Ost: 86) Euro. Müller sagte der Zeitung: „Ich will, dass es bei der Rente fair und gerecht zugeht. Das sind wir unseren Müttern schuldig. Die Zahlen belegen das.“
(afp/dts)
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