Bedford-Strohm verteidigt Absage an AfD-Politiker für Kirchentag
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, hat die Absage an AfD-Politiker für Auftritte auf dem Evangelischen Kirchentag kommende Woche in Dortmund verteidigt. „Radikale, deren Werte mit denen des Christentums nicht vereinbar sind, sollten, so habe ich den Sinn dieses Beschlusses verstanden, auf dem Kirchentag kein Podium bekommen“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe) zu der im Vorjahr getroffenen Entscheidung.
Eine Auseinandersetzung mit der AfD und Populismus insgesamt werde es in Dortmund aber dennoch geben, sagte Bedford-Strohm: „Der Dialog soll, wird und muss stattfinden.“ Auch Menschen, die der AfD nahestehen, seien ausdrücklich zum Kirchentag eingeladen. Der Beschluss des Kirchentagspräsidiums richte sich ausschließlich „gegen Funktionäre der AfD, die nicht auf Podien sitzen sollen“. Auch seien für ihn dort „die Grenzen des Dialogs erreicht, wo sich jemand menschverachtend oder rassistisch äußert“.
Hoffnungsvoll äußerte sich Bedford-Strohm mit Blick auf eine Annäherung zwischen evangelischer und katholischer Kirche, auch mit Blick auf Reformbestrebungen in Rom. „Die katholische Kirche muss genauso evangelisch werden, wie die evangelische Kirche katholisch werden muss. Denn evangelisch heißt, sich am Evangelium zu orientieren, und katholisch bedeutet die eine und universale Kirche“, sagte er der „Bild“-Zeitung.
„Dass beide Kirchen getrennt sind, ist ein Zustand, den wir auf Dauer nicht hinnehmen können und wollen“, sagte der evangelische Bischof weiter. „Es gibt keinen katholischen oder evangelischen Christus.“ Insofern freue er sich, „wenn wir Trennendes überwinden“ und „in der Zukunft auch gemeinsam Abendmahl feiern“. Der Kirchentag beginnt am kommenden Mittwoch. (afp)
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