Bedford-Strohm appelliert an Missbrauchsopfer: Meldet euch!

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat Opfer sexuellen Missbrauchs innerhalb der evangelischen Kirche gebeten, sich zu melden.
Titelbild
Elisabeth nimmt Fremde auf - Scheibe aus dem Medaillonfenster der Elisabethkirche in Marburg.Foto: Marburg, Elisabethkirche/Gesamtverband der Evangelischen Kirchgemeinden in Marburg
Epoch Times13. November 2018

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) appelliert an sämtliche Missbrauchsopfer in protestantischen Einrichtungen, ihre Fälle den zuständigen Stellen schnell und lückenlos zu schildern.

Er bitte diejenigen, „die solche schlimmen Erfahrungen gemacht haben, sich bei uns zu melden, sodass wir handeln können“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm dem Radiosender Bayern 2 am Rande der EKD-Jahrestagung in Würzburg. Solche Erfahrungsberichte könnten auch zu einer umfassenden Aufklärung beitragen, betonte der Münchner Bischof.

Man wolle wissen, wie die Missbrauchsfälle genau gelagert seien und bei welchen Konstellationen die Gefahr sexuellen Missbrauchs wachse. „Wir wollen alles tun, was möglich ist, um zu verhindern, dass sowas passiert, Prävention ist ganz zentral.“ Menschen müssten sich darauf verlassen können, dass sie in Kirchen sicher seien.

In einer Stellungnahme der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs hatte es jüngst geheißen, Missbrauchsfälle in evangelischen Einrichtungen hätten „strukturelle Ursachen in der Kirche“. Es gebe Hinweise, dass Täter geschützt worden seien.

Medienberichten zufolge sind nach einem Bericht, der den Synodalen vorliegt, in 10 der 20 evangelischen Landeskirchen bislang 479 Missbrauchsfälle erfasst worden. Zuletzt hatte bereits der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche für erhebliches Aufsehen gesorgt. (dpa)



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