Beatrix von Storch offen für muslimische Vereinigungen in der AfD
Die AfD-Fraktionsvize Beatrix von Storch steht der Gründung muslimischer Vereinigungen in ihrer Partei offen gegenüber. „Wenn es den Wunsch danach gibt, dann mögen sie sich gründen“, sagte von Storch der „Welt am Sonntag“. Es gebe „viele integrierte Muslime und Migranten bei uns in der Gesellschaft“, diese könnten „auch bei uns ein Zuhause finden“.
Die AfD sei eine „Partei für die Religionsfreiheit“. Wer sich zum Programm bekenne, könne Mitglied der Partei werden „und auch Initiativen starten“.
Von Storch, die auch im Bundesvorstand ihrer Partei sitzt, schränkte zugleich ein, dass diese Muslime keine „Islamisierung“ befürworten dürften. Darunter verstehe sie eine Zurückdrängung der deutschen Kultur „und das Schließen von Kompromissen mit dem Herrschaftsanspruch, den der Islam in seinen meisten Auslegungen eben besitzt“. Das lehne die AfD „ganz klar“ ab.
Es gebe aber „liberale Muslime, die unter Polizeischutz stehen, eben weil sie einen liberalen Islam vertreten“. Diese könnten sich in der AfD wiederfinden.
Von Storch: Zentralrat der Juden gehört zum Establishment
Kritik äußerte von Storch indes am Zentralrat der Juden in Deutschland. Dieser hatte mit 16 weiteren jüdischen Organisationen vor einer Mitgliedschaft in der AfD gewarnt, es handele sich um eine Partei, „in der Judenhass und die Relativierung bis zur Leugnung der Schoa ein Zuhause haben“. Von Storch wirft dem Zentralrat vor, die AfD „unsachlich und unpassend“ zu kritisieren.
Es ist mit dem Zentralrat wie mit den Amtskirchen. Wie die Amtskirchen ist er Teil des Establishments. Und diese Rolle erfüllt er vorbildlich.“
Es gebe in der jüdischen Gemeinde „viele“, die „auf unserer Seite stehen“, so die AfD-Politikerin weiter. Für diese Juden sei muslimischer Antisemitismus ein „großes Thema“. Die AfD sei für sie die „natürliche politische Heimat“.
Die Aufgaben der jüdischen Gruppierung, die an diesem Sonntag in Wiesbaden gegründet werden soll, liegen für von Storch auch außerhalb der Partei: Es gehe um ein „Hinauswirken in die Gesellschaft; vor allem in die jüdischen Gemeinden“.
Von Storch hat den Gründungsprozess der jüdischen Gruppierung nach eigenen Angaben intensiv begleitet. Es handle sich jedoch nicht um ein Projekt des Bundesvorstands, sondern um eine Initiative von Mitgliedern der Partei. (dts)
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