Bayern will Impfpflicht für Pflegekräfte vorerst nicht umsetzen

Fußball, Friseur und Gaststätten: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nimmt bei den Corona-Maßnahmen den Fuß vom Gas. In gleich mehreren Bereichen könnten schon am Dienstag Lockerungen beschlossen werden. Außerdem soll in Bayern die einrichtungsbezogene Impfpflicht vorerst ausgesetzt werden.
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Markus Söder.Foto: CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images
Epoch Times7. Februar 2022

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Bayern will die ab Mitte März vorgesehene einrichtungsbezogene Impfpflicht für Pflegekräfte vorerst nicht umsetzen. Er sei dafür, hier „großzügigst“ vorzugehen, „was de facto auf ein Aussetzen des Vollzugs hinausläuft“, sagte CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder am Montag im Anschluss an eine Sitzung des CSU-Vorstands in München. Für wie viele Monate dies gelten werde, sei noch offen.

Söder begründete das im Detail noch auszuarbeitende gesonderte bayerische Vorgehen mit Schwierigkeiten der Pflegeeinrichtungen bei der Versorgung mit Personal. Der Regierungschef sagte, er sei generell für eine Impfpflicht. Diese singuläre und auch partielle Lösung sei aber derzeit in der Omikoron-Welle keine Hilfe.

Das Gesetz zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht sieht vor, dass ab dem 15. März Beschäftigte von Einrichtungen wie Kliniken, Arztpraxen sowie Alten- und Pflegeheimen eine vollständige Impfung gegen das Coronavirus nachweisen müssen. Vor wenigen Tagen warnte bereits der Deutsche Pflegerat vor Personalproblemen.

„Sanfte und kontrollierte Öffnung“ voranbringen

Darüber hinaus bestätigte Söder die Corona-Lockerungspläne seiner Landesregierung. Die Überlastung des Gesundheitssystems sei der einzige Maßstab, der Einschränkungen der Freiheit und Grundrechte rechtfertigen könne, sagte Bayerns Ministerpräsident. Auf den Intensivstationen in Bayern sei die Lage stabil, auf den Normalstationen gebe es nur einen leichten Anstieg.

Es drohe demnach keine Überforderung des Gesundheitssystems, sodass man „pragmatisch den richtigen Maßstab“ für Maßnahmen finden müsse. Deswegen machten stufenweise Öffnungen Sinn, so Söder. Man wolle eine „sanfte und kontrollierte Öffnung“ voranbringen, kündigte der Regierungschef an.

Sperrstunde fällt weg

Söders Vorschlägen zufolge soll die gegenwärtig ab 22.00 Uhr geltende Sperrstunde für die Gastronomie aufgehoben werden. In Lokalen, in denen Speisen angeboten werden, können Gäste damit wieder länger sitzen. Bei Sportveranstaltungen soll wieder eine Zuschauer-Auslastung von bis zu 50 Prozent erlaubt werden – in Stadien und bei großen Sportveranstaltungen liegt die Grenze aktuell bei 25 Prozent. Zudem soll laut Söder dann eine maximale Obergrenze von 15.000 Zuschauern gelten, aktuell sind es 10.000.

Bei Kulturveranstaltungen soll erneut eine Auslastung von bis zu 75 Prozent möglich werden, aktuell sind es höchstens 50 Prozent. In beiden Bereichen soll es aber bei der 2G-plus-Regel und FFP2-Maskenpflicht bleiben.

Körpernahe Dienstleistungen wie Friseure oder Nagelstudios sollen in Bayern künftig auch wieder für Besucher mit einem negativen Corona-Test möglich sein. Es soll hier wieder die 3G-Regel gelten. Damit dürften auch Ungeimpfte oder Personen, die keinen Genesenen-Nachweis haben, wieder die Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Aktuell gilt hier noch die 2G-Regel. (dts/dpa/afp/red)



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