Bayern will Flug-, Bahn- und Autoreisende auf Corona testen – Söder erhöht Bußgelder nach Neuinfektionen in Mammingen
Nach dem Corona-Ausbruch in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Niederbayern geht Bayern verschärft gegen Verstöße gegen Hygiene-Konzepte in der Landwirtschaft vor.
Für Verstöße werde der Bußgeldrahmen von 5000 auf 25.000 Euro verfünffacht, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München. Außerdem werde in der Erntezeit nun die Kontrolldichte für die Betriebe erhöht. Alle Saisonarbeiter sollen verpflichtend getestet werden.
Söder kündigte an, die Intervalle für die Kontrolle der Betriebe zu verkürzen. Die Kontrollen seien unangemeldet Tag und Nacht möglich.
Söder sagte zum Vorgehen der Behörden bei dem Betrieb in Mamming im Landkreis Dingolfing-Landau, die Reaktion sei „schnell und konsequent“ gewesen. Auf dem Hof waren 174 von 479 Erntehelfern positiv auf Covid-19 getestet worden. Der komplette Betrieb wurde unter Quarantäne gestellt.
Söder sieht noch keinen Grund für größeren Lockdown
Derzeit sieht Söder (CSU) noch keinen Grund für einen größeren Lockdown. „Sollte es lokal eingrenzbar sein, wofür im Moment einiges spricht, bleibt der Lockdown auf den Betrieb beschränkt“, sagte Söder am Montag. „Sollte es sich ausbreiten, müssen wir in den nächsten Tagen dann über weitere Maßnahmen diskutieren.“
Im Moment gebe es aber noch Anlass zur Hoffnung, dass es nicht so sei. Als Konsequenz aus dem Ausbruch sollen alle landwirtschaftlichen Betriebe in „noch kürzeren Intervallen“ auf ihre Hygienemaßnahmen überprüft werden, kündigte der CSU-Chef an. Zudem sollen verpflichtend alle Saisonarbeiter durchgetestet werden.
Bayern will Flug-, Bahn- und Autoreisende auf Corona testen
Bayern will Flug-, Bahn- und Autoreisende auf das Corona testen. Neben den Teststationen an den Flughäfen werde es auch an den Autobahnen im Bereich Walserberg, Pocking und Kiefersfelden sowie an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg Stationen für Coronatests geben, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München vor Journalisten.
Söder appellierte an den Bund, über das Infektionsschutzgesetz die Rechtsgrundlage für verpflichtende Coronatests zu geben. Sobald das rechtliche Okay komme, werde Bayern an den Flughäfen Rückkehrer aus Risikogebieten verpflichtend testen.
Diese Pflicht müsse „unbedingt“ und „so schnell wie möglich“ kommen, forderte Söder. Bayern werde nun alles organisatorisch vorbereiten, um bei einer entsprechenden Regelung des Bundes direkt mit Pflichttests anfangen zu können.
Söder sagte, er mache sich „große Sorgen“ wegen der Rückkehrer aus dem Urlaub. Die Menschen zeigten derzeit gerade im privaten Rahmen eine große Sorglosigkeit.
Während in Alten- und Pflegeheimen, dem öffentlichen Personennahverkehr und dem Einzelhandel die Situation unter Kontrolle sei, werde etwa bei privaten Feiern jede Vorsicht vergessen. In Bayern begannen gerade erst die Sommerferien, so dass anders als in anderen Bundesländern die Rückreise von Urlaubern noch aussteht. (afp/nh)
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