Lockdown für Berchtesgadener Land ab Dienstag 14 Uhr – Schulen, Kitas, Hotels und Freizeiteinrichtungen müssen schließen
Erstmals seit dem massiven Auftreten von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus im Frühjahr diesen Jahres gibt es in einer Region in Deutschland erneut einen massiven Lockdown. Im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land gelten ab Dienstagmittag, 14 Uhr – vorerst für 14 Tage, wieder strikte Ausgangsbeschränkungen. Das Verlassen der eigenen vier Wände ist dann nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt (Arbeitstätigkeit, Versorgungsgänge, Arztbesuch, Besuch bei Lebenspartnern und Hilfsbedürftigen, Sterbebegleitung, Teilnahme an Beerdigungsfeier etc.). Dies erklärte die Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) am Montagabend nach einer Krisensitzung zwischen Landratsamt und Regierung von Oberbayern in Bad Reichenhall mit.
Dazu kommt eine vollständige Schließung aller Freizeiteinrichtungen sowie Restaurants. Laut Landrat Bernhard Kern gibt es nur Ausnahmen für Mitnahme-Angebote in der Gastronomie. Jegliche Veranstaltungen sind untersagt, bis auf Gottesdienste. Die Hotels und Pensionen müssen ebenfalls schließen, außer für Übernachtungen von Geschäftsreisende, für sie gilt eine Ausnahmeregelung.
Schließung aller Schulen und Kitas, ebenfalls ab Dienstag
Zudem werden ab Dienstag (20.10.) alle Schulen und Kitas geschlossen, was, aufgrund der dann notwendigen Kinderbetreuung durch ein Elternteil, einem wirtschaftlichem Lockdown gleichkommt. Lediglich eine Notbetreuung soll eingerichtet werden. Auch soll es an verschiedenen Orten eine Maskenpflicht von 6:00 Uhr morgen bis 23:00 Uhr nachts.
Die Staatsministerin bat alle Landkreisbewohner, nicht den Landkreis zu verlassen, und angrenzende Landkreise und das Nachbarland Österreich, hier Rücksicht zu nehmen. Die Corona-Allgemeinverfügung soll von morgen (20.10.) zunächst für zwei Wochen gelten.
Sieben-Tage-Inzidenz: 272,8 positiv Getestete
Hintergrund für die einschneidenden Corona-Maßnahmen soll nach Angaben Kanibers die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Corona-positiv-Getesteten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen – sein. Am Montagabend (19.10.) soll sie bei 272,8 gelegen haben.
Wie Kanibers betont sollen allein am Montag 57 positive Testergebnisse dazugekommen sein. Dieser Wert ist bundesweit der höchste.
Was Maßnahmen angeht die andere Landkreise betreffen, so gelten von Dienstag an in bis jetzt 57 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte Bayerns eine verschärfte Maskenpflicht jetzt auch am Arbeitsplatz, strikte Kontaktbeschränkungen und eine Sperrstunde in der Gastronomie.
Söder: „Wir müssen die Zahlen drücken“
Nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder wollen die Behörden das „öffentliche Leben runterfahren“, um eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Gebiete außerhalb des Kreises und ins benachbarte Österreich zu verhindern.
„Anders geht es nicht“, sagte Söder. „Wir müssen die Zahlen drücken.“ Es werde daher „sehr konsequent“ gehandelt. „Sonst werden wir die Zahl von 250 auf keinen Fall mehr reduzieren können. Es sind schon alle Kräfte dort am Arbeiten“, so Söder. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte am Montag (Stand: 0.00 Uhr) für den Landkreis noch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 gemeldet.
Grenzwert von 50 stark überschritten
Damit lag der Wert weit oberhalb der Schwelle von 50, ab der eine Region als Risikogebiet definiert wird. Der Wert gibt an, wie viele Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen registriert wurden.
Zur Debatte dazu, ob die Parlamente mehr in die Entscheidungsfindung zu Corona-Maßnahmen eingebunden werden sollten, betonte Söder, es sei wichtiger, dass Parteien nicht „abdriften“:
Ich rufe noch mal ausdrücklich auch die FDP dazu auf noch einmal zu überlegen, ob der Kurs, den sie sich jetzt gemeinsam mit der AfD auferlegt, wirklich der Richtige für das Land ist“, sage Söder.
Das Thema kleinzureden oder nach Ausreden zu suchen, werde dem nicht gerecht. „Liberale Staatschefs wie Herr Rutte in Niederlande beschließen härteste Konzepte“, erklärte Söder. Er selbst sei zu mehr parlamentarischer Debatte bereit, zeigte sich aber überrascht, dass sich Parlamente selbst so darstellen, als seien sie nicht ausreichend beteiligt.
Zahlen aus dem Berchtesgadener Land
„Bei allen positiv getesteten Corona-Fällen ermittelt das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen und leitet die notwendigen Maßnahmen ein, wie zum Beispiel eine häusliche Quarantäne. Aktuell befinden sich 698 direkte Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne“, meldet das Gesundheitsamt. Insgesamt seien 1.434 (Stand 20. Oktober) unmittelbare Kontaktpersonen mittlerweile seit März wieder aus der Quarantäne entlassen worden.
In den Kliniken im Berchtesgadener Land werden derzeit (Stand 20. Oktober) 9 Covid-19-Patienten aus dem Landkreis stationär behandelt. Intensivmedizinisch werden derzeit keine Patienten betreut. Wie viele der „bestätigten SARS-CoV-2-Fälle“ Symptome haben oder erkrankt sind, ist nicht bekannt. Im Landkreis melden 106.000 Einwohner.
Intensivpatienten mit COVID-19-Diagnose
In Anbetracht der steigenden Anzahl positiv getesteter Personen ist unklar, wie viele dieser Menschen überhaupt COVID-19-Symptome haben und erkranken.
Ein Blick in das DIVI-Intensivbettenregister zeigt, dass in Deutschland insgesamt 770 als COVID-19-Fälle eingestufte Patienten intensivmedizinisch betreut werden, 354 davon werden invasiv beatmet. In ganz Bayern werden demnach 84 Patienten mit COVID-19-Diagnose intensivmedizinisch behandelt (Stand 19. Oktober).
Im Vergleich mit den übrigen intensivmedizinisch betreuten Patienten ergibt sich laut DIVI folgende Übersicht für ganz Deutschland, wobei die untere braune Linie die Anzahl der COVID-19-Intensivpatienten zeigt:
Aus dem DIVI-Intensivbettenregister geht hervor, dass im Bedarfsfall neben den bestehenden Intensivbetten eine Notreserve von 12.383 Intensivbetten besteht, die im Bedarfsfall innerhalb von sieben Tagen bereitgestellt werden können. (afp/reuters/sua/er)
[Anm.d.Red.: Die Zahlen aus dem Landkreis Berchtesgadener Land wurde auf Stand 20. Oktober aktualisiert.]
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