Bautzen: OB Ahrens sucht Gespräch mit „rechten“ Einheimischen – Demos ausgesetzt: Politik Handlungschance geben
Nach den Ausschreitungen der letzten Tage mit finalem Showdown am Mittwochabend bleibt die Stimmung in Bautzen angespannt und die Polizei in Alarmbereitschaft. Durch die verstärkte Präsenz sollen weitere Krawalle verhindert werden.
Eine für Freitagabend angekündigte „rechte“ Demonstration wurde kurzfristig abgesagt. Ab sofort werde man Bautzens Politikern die Möglichkeit geben, Taten folgen zu lassen, hieß es in einer Facebook-Erklärung, berichtet die „FAZ“
Die „rechten“ Einheimischen erwarten eine „deutlich spürbare Verbesserung der Situation in unserer Stadt“.
Parteiloser OB Ahrens für Bürger-Dialog
Bautzens parteiloser Oberbürgermeister Alexander Ahrens reagierte auf die Absage einer von „Die Sachsen Demonstrationen“ geplanten Kundgebung am Freitagabend auf dem Hauptmarkt und bot seinerseits mehreren rechten Gruppen Gespräche an, so die „Sächsische Zeitung“.
Ahrens, der seinen Aussagen zufolge immer zu einem sachlichen Gespräch bereit sei, sagte: „Gerne können wir über Versäumnisse und Missstände sprechen.“ Er sehe dies jedoch nicht auf die Verwaltung beschränkt: „Es geht ausdrücklich auch um Missstände aufseiten der Unterzeichner des Redeangebotes.“
https://www.youtube.com/watch?v=PovooyxPOW0
Politische Stimmen der CDU
CDU-Stadtrat Matthias Knaak forderte Ahrens indes auf, genau zu prüfen, mit wem er sich an einen Tisch setze. Der Fraktions-Chef der Christdemokraten sagte: „Mut zur klärenden Auseinandersetzung ist richtig – mit allen, die sich von Gewalt – egal von welcher Seite – distanzieren.“
Laut Sachsens Ausländerbeauftragtem Geert Mackenroth (CDU) gehe es auf der rechtsextremen Seite allerdings um bildungs-, toleranz- und demokratieferne Schichten, wie die „Welt“ schreibt. Doch auch diese müsse man einbinden.
Ins gleiche Horn bläst auch Frank Richter, Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung: „Sachsen hat ein vergleichsweise großes Rechtsextremismusproblem“, so Richter laut „Stuttgarter Zeitung“. Dies werde „auch nicht von heute auf morgen verschwinden“
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