Bauernverband beklagt vor Gesprächen mit Merkel „Verbotspolitik“ der Bundesregierung
Die geplanten Einschnitte durch das Insektenschutzpaket gingen „einseitig“ zulasten der Bauern, kritisierte Verbandspräsident Joachim Rukwied. „Dafür braucht es einen Ausgleich“, forderte er. Nötig sei, die Landwirtschaftspolitik in Deutschland grundsätzlich zu verändern:
Wir erleben eine langjährige Fehlentwicklung“, beklagte der Bauernpräsident.
„Die Verbotspolitik der Bundesregierung gefährdet unsere Landwirtschaft“, erklärte Rukwied. „Verbotspolitik mit pauschalen Auflagen“ schade zudem dem Naturschutz, argumentierte er. Zugleich fügte er hinzu, dass die Bauern „den Weg der Kooperation“ gehen wollten. „Das haben wir in einigen Bundesländern schon erfolgreich umgesetzt. Das sollte die Bundespolitik nicht kaputtmachen.“
Streitpunkt Insektenschutzgesetz
Hintergrund der scharfen Kritik der Bauern ist der Beschluss des Kabinetts vor knapp zwei Wochen zum Insektenschutz. Das Gesetzespaket regelt etwa den Einsatz von Pestiziden und weist Schutzgebiete aus, um das Insektensterben zu reduzieren. Von Umweltschützern kam Zuspruch, viele Bauern fürchten hingegen um ihre Existenz.
Bundeskanzlerin Merkel will sich am Dienstagabend (19.00 Uhr) bei einer Videokonferenz mit Vertretern von Landwirtschaftsverbänden austauschen. Die Gespräche sind nicht öffentlich.
Auf Kritik stieß das virtuelle Treffen bei der FDP-Bundestagsfraktion: „Jetzt Gespräche nachzuholen, die vor einer Kabinettsbefassung hätten stattfinden müssen, wirkt scheinheilig“, erklärte der agrarpolitische Sprecher Gero Hocker.
„Besser wäre die Einberufung einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe, die sich mit den größten Herausforderungen der Landwirtschaft konstruktiv auseinandersetzt“, forderte er. Mit ihrer „Verbotspolitik“ grabe die Bundesregierung „den Landwirten das Wasser ab“. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion