Ex-US-Präsident kommt zum Evangelischen Kirchentag – Barack Obama ist Merkels-Freund und ein „Christ aus freier Wahl“

Vor der Wahl kommt Barack Obama nach Deutschland: Am Donnerstag wird der frühere US-Präsident im Rahmen des Evangelischen Kirchentags und anlässlich des 500. Jahrestags der Reformation zusammen mit Kanzlerin an einer Podiumsdiskussion in Berlin teilnehmen.
Titelbild
Kanzlerin Angela Merkel und der ehemalige US-Präsident Barack Obama in Hannover. 24. April 2016.Foto: Michael Ukas - Pool / Getty Images
Epoch Times23. Mai 2017

Vier Monate nach seinem Abschied aus dem Weißen Haus und kurz vor der Wahl in Deutschland kehrt Barack Obama nach Deutschland zurück. Am Donnerstag wird der frühere US-Präsident im Rahmen des Evangelischen Kirchentags und anlässlich des 500. Jahrestags der Reformation zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an einer Podiumsdiskussion in Berlin teilnehmen.

Es ist Obamas zweiter offizieller Auslandsauftritt seit Ende seiner Amtszeit. Anfang Mai hatte er an einer Ernährungskonferenz in Mailand teilgenommen.

Der Auftritt mit Merkel vor dem Brandenburger Tor illustriert die starken Bande, die in den acht Jahren seiner Präsidentschaft zwischen Obama und der Kanzlerin gewachsen sind. Die Einladung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an den Ex-Präsidenten war im vergangenen Jahr von Merkel übermittelt worden. Er sagte dann zu, nachdem er aus seinem mehrwöchigen Urlaub im Anschluss an sein Amtsende zurückgekehrt war. (Siehe auch: Wirbel um Obama-Auftritt bei Kirchentag: „Warum zahle ich mit meiner Kirchensteuer Merkels Wahlkampf“)

Das Thema der Diskussionsveranstaltung lautet: „Engagiert Demokratie gestalten – Zuhause und in der Welt Verantwortung übernehmen“. Die Obama-Stiftung hat ihrerseits vier junge Aktivisten aus Chicago zur Teilname an der Diskussion eingeladen, die in Obamas Heimatstadt in diversen örtlichen Initiativen tätig sind. Die jungen Leute nehmen an einem Austauschprogramm zwischen der afroamerikanischen Kirche Trinity United Church of Christ und der Mannheimer Konkordiengemeinde  teil.

Die protestantische Trinity United Church of Christ mit Hauptsitz in Chicago spielt in Obamas Vita eine wichtige Rolle. Er ließ sich dort Ende der 80er Jahre taufen, nachdem er sich jahrelang auf einer spirituellen Suche befunden hatte. Attraktiv war die Kirche für den jungen Obama, der als Gemeindehelfer in den Armenvierteln der Millionenmetropole arbeitete, unter anderem wegen ihres starken Schwerpunkts auf dem sozialen Engagement.

Während seiner ersten Präsidentschaftskampagne im Jahr 2008 trat Obama dann allerdings wieder aus der Trinity United Church of Christ aus. Der Grund war eine Kontroverse um deren charismatischen Trinity-Pastor Jeremiah Wright, der Wutpredigten gegen die USA gehalten hatte – so hatte er die Afroamerikaner aufgefordert, wegen ihrer schlechten Behandlung das Land zu verdammen.

Obama trat seither formell keiner neuen Kirche bei. Er bekannte sich jedoch wiederholt öffentlich zu seinem christlichen Glauben und besuchte während seiner Amtszeit im Weißen Haus verschiedene protestantische Kirchen.

In den Anfängen seiner Präsidentschaft beschrieb sich Obama einmal als „Christen aus freier Wahl“. Seine Mutter sei zwar eine „spirituell“ veranlagte Frau gewesen, habe ihn aber nicht als Christen erzogen. Deswegen habe er erst später in seinem Leben „seinen christlichen Glauben gefunden“.

Trotz solcher Bekenntnisse hält sich bis heute in größeren Teilen der US-Bevölkerung das Gerücht, dass Obama in Wahrheit kein Christ sei, sondern Muslim. (afp/so)



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