Bankenkrise und Konjunktursorgen treiben Goldpreis Richtung Rekordhoch

Als die Zinsen stiegen, fiel der Goldpreis. Jetzt steigt der Goldpreis wieder und nähert sich sogar einem Rekordhoch. Ein Grund ist die Entwicklung in Übersee.
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Allzeithoch der Krisenwährung Gold. Symbolbild.Foto: iStock
Von 10. April 2023

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Aufgrund wachsender Angst vor einer Rezession in den USA steigt der Goldpreis in Richtung Höchststand. Im Verlauf der letzten Woche lag der Preis nur knapp unter dem Spitzenwert von 2.075 Dollar pro Feinunze aus dem Sommer 2020.

An der Londoner Börse wurde das Edelmetall zeitweise sogar für 2.031 Dollar gehandelt. Heute Mittag, 10. April, lag der Goldpreis um 13:13 Uhr bei 2.002,50 US-Dollar. Gestern bezifferte sich der Preis noch auf 2.008,37 US-Dollar. Der Goldpreis hat den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr erreicht.

Rekord-Goldpreis versus sinkende US-Konjunktur

Die steigende Nachfrage nach Gold wird maßgeblich durch die Kursentwicklung am Devisenmarkt vorangetrieben. Aufgrund enttäuschender US-Konjunkturdaten und jüngster Turbulenzen im Bankensektor nach der Insolvenz mehrerer Banken in den USA hat der US-Dollar an Wert verloren.

Als ein Ergebnis davon ist der Preis für Gold, das in US-Dollar gehandelt wird, auf dem Weltmarkt erst einmal günstiger geworden. In dem Zusammenhang hat sich zeitgleich die Nachfrage nach dem als krisensicher geltenden Edelmetall verstärkt.

Große Nachfrage nach Krisenwährung Gold

Im März hatten Unruhen im Bankensektor wie die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS auch für Unruhe unter den Anlegern gesorgt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold stieg in dem Zusammenhang zeitweise über die Marke von 2.000 US-Dollar. Die Angst vor einem möglichen Abrutschen der US-Wirtschaft in die Rezession wird als wichtiger Preistreiber angesehen.

Zuletzt verstärkten schwache Daten zur Stimmung im Bereich Dienstleistungen die Sorge vor einem Schrumpfen der größten Volkswirtschaft der Welt. Dies schürte Spekulationen auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed. Sollten die Zinsen nicht weiter steigen oder gar wieder sinken, könnte dies die Nachfrage nach Anlagen in Gold verstärken.

Kein „Goldstandard“ mehr seit über 50 Jahren

Im Jahr 1786 lag der Goldpreis bei 19,50 Dollar pro Feinunze. Mit dem Münzgesetz „Coinage Act of 1834“ wurde am 27. Juni 1834 in den USA ein gesetzliches Tauschverhältnis 1:16 von Gold zu Silber festgelegt und damit der „Goldstandard“ eingeführt: die Deckung der Währung durch Goldreserven. Hierdurch sollte eine Bargeldinflation verhindert werden.

Erst im Jahr 1971 wurde der Goldstandard für die US-Währung aufgehoben. Seitdem ist der Dollar nicht mehr durch Goldreserven gedeckt und kann theoretisch beliebig vermehrt werden. Jetzt, im April  2023, ist er auf über 2.000 Dollar gestiegen.

(Mit Material von Agenturen)



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