BAMF: Weniger Asylanträge, mehr Arbeitsmigranten – Doch BAMF änderte die Zählweise

Deutschland ist attraktiv für Menschen, die hier studieren wollen oder einen Job suchen. Die Zahl derjenigen, die hierzulande Schutz suchen, sinkt hingegen. Das Bundesinnenministerium ändert derweil die Zählweise in der Asyl-Statistik - was Befremden auslöst und Applaus von der Linken. In Deutschland geborene Kinder mit Asylantrag werden nicht mehr gezählt.
Titelbild
Wegweiser «Asyl» in der Landeserstaufnahme für Asylbewerber (LEA) Karlsruhe. Durch geänderte Zählweisen wird die Zahl der Aufnahmeanträge in verschiedene Gruppen eingestuft, so dass eine scheinbare Abnahme entsteht.Foto: Uli Deck/dpa/dpa
Epoch Times8. Januar 2020

Weniger „Schutzsuchende“, mehr Studenten und Arbeitnehmer: Die Migration nach Deutschland ändert sich. Gleichzeitig meldete das Innenministerium für das vergangene Jahr erneut eine sinkende Zahl von 142.509 Asylerstanträgen.

„Die humanitäre Zuwanderung ist in den letzten drei Jahren zurückgegangen, aber es kommen mehr Menschen nach Deutschland, um zu studieren und zu arbeiten“, heißt es im Migrationsbericht für das Jahr 2018, den die Bundesregierung am Mittwoch veröffentlichte.

Insgesamt zogen 2018 rund 1,59 Millionen Menschen nach Deutschland, ähnlich viele wie im Vorjahr und weniger als 2016. Der Wanderungssaldo, der Zu- und Wegzüge miteinander verrechnet, liegt bei 400.000 Menschen. Zwei Drittel aller Zuzüge entfallen auf europäische Staaten.

An deutschen Hochschulen waren im Wintersemester 2018/1019 knapp 400.000 ausländische Studenten eingeschrieben. Davon sind etwa drei Viertel so genannte „Bildungsausländer“. Gemeint sind Studenten, die sich im Ausland oder an Studienkollegs für deutsche Hochschulen qualifiziert haben. Studienkollegs bereiten ausländische Interessenten für ein Studium an deutschen Universitäten vor. Knapp 110.000 Bildungsausländer begannen 2018 ein Studium in Deutschland, bei steigender Tendenz. Die größte Gruppe ausländischer Studienanfänger bildeten erneut Chinesen, gefolgt von Indern und Syrern.

25 Prozent der Einwohner Deutschlands haben „Migrationshintergrund“

Jeder Vierte (20,8 Millionen) in deutschen Privathaushalten hatte 2018 einen Migrationshintergrund, hat also entweder nicht von Geburt an die deutsche Staatsbürgerschaft oder mindestens ein Elternteil, bei dem dies der Fall ist. Die größte Gruppe sind hier Menschen mit türkischen Wurzeln. Nicht berücksichtigt sind in dieser Zählung Menschen, die in Sammelunterkünften leben, etwa als Asylbewerber.

Die 142.509 Asyl-Erstanträge im vergangenen Jahr entsprechen einem Rückgang von ungefähr 20.000 Anträgen. Das Ministerium selbst ändert die Methodik und spricht von nur noch 111.094 Erstanträgen. Statt wie bisher alle Asyl-Erstanträge zu zählen, klammern die Statistiker nun in Deutschland geborene Kinder Schutzsuchender aus, für die Asyl beantragt wird. Das waren im vergangenen Jahr 31.415 Asyl-Erstanträge.

Bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen, die nach Deutschland eingereist sind und Asyl beantragt haben, spricht das Ministerium nun von „förmlichen grenzüberschreitenden Asylerstanträgen“. Die Hauptherkunftsländer dieser Menschen waren im vergangenen Jahr Syrien (26.435), der Irak (10.894) und die Türkei (10.275). Sowohl nach alter als auch nach neuer Methodik ist die Zahl der Asyl-Erstanträge gesunken.

Änderung der Zählweise wird „statistische Bereinigung“ genannt

Es handle sich um eine „Maßnahme der statistischen Bereinigung, die nicht dazu führt, dass das Bild sich insgesamt verändert“, führte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums aus. „Das ist im Grunde genommen eine andere Gewichtung, um sichtbar zu machen, wie viel grenzüberschreitende Erstzuwanderung wir tatsächlich in Deutschland haben.“

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) zeigte sich befremdet. „Durch diese neue Zählweise lässt sich die Zahl der Asylbewerber für das Jahr 2019 nicht mehr so einfach mit den Zahlen aus früheren Jahren vergleichen“, erklärte die Vorsitzende Petra Bendel. „Fraglich ist, was mit der neuen Zählweise gewonnen ist, und ob sich damit ein adäquates Bild der Wirklichkeit zeichnen lässt. Denn perspektivisch wird die Zahl der in Deutschland geborenen Kinder, die hierzulande Asyl beantragen, weiter anwachsen.“

Zahlen für die vergangenen beiden Jahre legen das nahe: 2018 lag der Anteil der hier geborenen Kinder an den Asylerstanträgen bei 19,9 Prozent, 2019 bei 22 Prozent, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) auf Anfrage mitteilte.

„Die Linke“ sieht neue Zählweise als Gelegenheit noch mehr Migranten nach Deutschland zu holen

FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg warnte: „Eine Situation wie 2015 darf sich nicht wiederholen.“ Die Bundesregierung sei immer noch zu abhängig etwa vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, dessen Land viele Flüchtlinge beherbergt. „Statistische Neubewertungen sollen dieses Versäumnis offenbar kaschieren.“

Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Ulla Jelpke, begrüßte hingegen die „realistische Darstellung“. Die bisherige Zählung habe die Zahl der Asylsuchenden „künstlich aufgebläht“. „Denn hier geborene Kinder sind natürlich nicht nach Deutschland eingewandert.“ Der im Koalitionsvertrag vereinbarte Korridor für die Zuwanderung nach Deutschland von 180.000 bis 220.000 Menschen pro Jahr werde damit noch deutlicher unterschritten. Die Kapazitäten solle die Regierung nutzen, um Migranten aus den „Horrorlagern“ auf den griechischen Inseln aufzunehmen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zeigte sich insgesamt zufrieden mit der Entwicklung: „Die Anzahl der Asylbewerber in Deutschland ist das dritte Jahr in Folge zurückgegangen. Das zeigt, dass die zahlreichen Maßnahmen der letzten Jahre gegen ungesteuerte Zuwanderung wirken. Gleichwohl bleibt der Migrationsdruck an den Außengrenzen und nach Deutschland weiterhin hoch“, erklärte er. (dpa/al)



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Sozialistische und kommunistische Gruppen arbeiten unermüdlich daran, alle möglichen Konflikte in der westlichen Gesellschaft zu schüren. Seit 300 Jahren und länger wird die traditionelle Gesellschaftsordnung angegriffen und eine kriminelle Herrschaft etabliert. Kampf, Gewalt und Hass sind ein wichtiger Bestandteil der kommunistischen Politik.

Menschen gegeneinander aufzuhetzen und auszuspielen, ist eines der Mittel, mit dem die Spaltung der Gesellschaft durchgeführt wird. Um die Macht zu ergreifen, kann jedes Versprechen und jeder Kompromiss gemacht werden – das betonte Lenin immer wieder. Um ihre Ziele zu erreichen, sei es erlaubt, skrupellos vorzugehen.

Mittlerweile wurden die öffentlichen Institutionen der westlichen Gesellschaft tatsächlich heimlich von kommunistischen Kräften unterwandert und übernommen. Für eine Weltregierung eintreten, die Rolle der Vereinten Nationen bewusst übertreiben, die Vereinten Nationen als Allheilmittel zur Lösung aller Probleme in der heutigen Welt darstellen – all das ist Teil eines Versuchs, Gott zu spielen und die Zukunft der Menschheit durch manipulierende Macht zu gestalten.

Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6, Drei Bände 1-3: 978-3-9810462-6-7. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion