Bahn verkauft Logistiksparte Schenker nach Dänemark

Es ist die größte Transaktion in der Geschichte der Deutschen Bahn: Sie hat den Verkauf ihrer profitablen Logistiktochter Schenker an den dänischen Konzern DSV besiegelt. DSV zahlt 14,3 Milliarden Euro, das Geld soll die hohen Schulden der Bahn reduzieren.
Milliardengeschäft bei der Bahn: Die Tochter Schenker wird verkauft.
Milliardengeschäft bei der Bahn: Die Tochter Schenker wird verkauft.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times13. September 2024

Das dänische Transportunternehmen DSV übernimmt die Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker, für 14,3 Milliarden Euro. Das teilten beide Seiten am Freitag mit. Der Abschluss der Transaktion werde im Laufe des nächsten Jahres erwartet; dafür ist die Zustimmung des Bahn-Aufsichtsrats und des Bundes notwendig. Bis 2027 gelten den Angaben zufolge die Zusagen zum Schutz von Arbeitsplätzen. Zuletzt hatten in mehreren Städten Schenker-Beschäftigte für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert.

Die Bahn wolle sich geschäftlich auf die gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur in Deutschland sowie klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr in Deutschland und Europa konzentrieren, begründete Vorstandschef Richard Lutz den Verkauf. „Gleichzeitig leistet die Reduzierung der Schulden einen substanziellen Beitrag zur finanziellen Tragfähigkeit des Konzerns.“

DB Schenker mit seinem Hauptsitz in Essen hat nach eigenen Angaben rund 72.700 Beschäftigte in mehr als 130 Ländern und gehöre damit zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit. Inklusive erwarteter Zinserträge bis zum Vollzug des Verkaufs sei das Geschäft 14,8 Milliarden Euro wert, teilte die Bahn mit. Durch den Verkauf solle die Verschuldung deutlich reduziert werden. Bahnchef Lutz kündigte an, im Fokus der nächsten drei Jahre stehe die strukturelle Sanierung der Infrastruktur, des Eisenbahnbetriebs und der Wirtschaftlichkeit.

„Größte Transaktion in der Geschichte der DB“

Der Verkauf von Schenker sei „die größte Transaktion in der Geschichte der DB und ermöglicht unserer Logistiktochter eine klare Wachstumsperspektive“, erklärte Konzernchef Richard Lutz zu dem Geschäft. Die Bahn könne sich nun mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, vor allem die Schieneninfrastruktur in Deutschland. Zentrale Funktionen bei Schenker sollen demnach erhalten bleiben, auch am Standort in Essen.

DSV-Chef Jens H. Lund teilte mit: „Wir haben einen klaren Plan, wie wir gemeinsam das weltweit führende Transport- und Logistikunternehmen werden wollen.“ Als neuer Eigentümer von Schenker plane das Unternehmen Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro in Deutschland in den kommenden drei bis fünf Jahren. Damit sollen demnach auch Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen werden.

Die Schenker-Übernahme durch DSV hatte sich in den vergangenen Tagen abgezeichnet. DSV und der Finanzinvestor CVC waren bei dem Bieterwettstreit Kreisen zufolge zuletzt die letzten verbliebenen Interessenten gewesen.

Gemeinsam werden DSV und Schenker nach DSV-Angaben einen Umsatz von insgesamt 293 dänischen Kronen (rund 39 Mrd. Euro) haben und rund 147.000 Angestellte in mehr als 90 Ländern beschäftigen. (dpa/red)



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