Baerbock wünscht sich noch stärkere militärische Unterstützung für die Ukraine
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) würde sich eine noch stärkere militärische Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Armee wünschen. „Mit jedem Tag des Kriegs versuchen wir alles, was uns zur Verfügung steht, zu leisten, damit die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann“, sagte Baerbock der „Bild“, „Welt“ und „Politico“.
Die Interviews fanden im Anschluss eines Bürgerforums am 14. Juli in Chemnitz statt, bei dem sich die Außenministerin mit Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko den Fragen der Öffentlichkeit gestellt hatte.“ Das von der Bundesregierung neu in Aussicht gestellte Militärhilfepaket im Umfang von 700 Millionen Euro für Kiew betrachtet sie als wichtigen Beitrag.
„Wir können nur leider nicht zaubern, ansonsten wäre dieser Krieg zu Ende“, so Baerbock gegenüber der „Welt“. Deutschland könne etwa weiteres Material wie zum Beispiel dringend benötigte Luftabwehr „nicht einfach herbeizaubern“. Obwohl wichtige Produktionsstätten wieder erschlossen wurden, müsse nun geprüft werden, wo die Unterstützung besser werden könnte. Konkret nannte Baerbock mögliches Gerät für die Räumung und Überwindung von durch die russischen Truppen verminten Gebieten.
Baerbock verweist auf Versuche von Verhandlungen
Die Ministerin wies zudem darauf hin, dass parallel zu den Waffenlieferungen das Auswärtige Amt auf diplomatischem Weg alles versuche, „dass diese brutalen Angriffe Russlands aufhören“. Laut Baerbock sei auch in der Zeit vor dem Angriffskrieg versucht worden, am Verhandlungstisch eine weitere Eskalation zu verhindern. „Die Antwort darauf war, dass 100.000 Soldaten einmarschiert sind.“
Die Ukraine müsse den Frieden zurückgewinnen können, sagte Baerbock. „Das funktioniert nur, wenn dieser brutale russische Angriffskrieg beendet wird, wenn die russischen Soldaten die Ukraine verlassen und diese tagtäglichen nächtlichen Angriffe per Drohnen, per Raketen, per Bomben auf die Ukraine aufhören.“
Was denken Sie über die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil:
Unterstützung für die Ukraine „ist nie genug!“
Klitschko brachte gegenüber den Medien zum Ausdruck, dass er nicht glaube, dass Russland so stark sei, wie viele denken. Obwohl nicht klar sei, wie lange der Krieg noch andauere, rief er zu weiterer Unterstützung der Ukraine auf. Auf die Frage, wie viel Hilfe die Ukraine noch benötige, antwortete er: „Es ist nie genug!“ In seinen Augen spiele die „Ausdauer die entscheidende Rolle“.
Laut Außenministerin Baerbock habe sich der russische Präsident ihrer Meinung nach „total verschätzt“, was die Stärke seines Angriffs betreffe. Demnach sei der russische Präsident offensichtlich davon ausgegangen ist, dass er in ein paar Wochen die Ukraine vernichten könne.
„Sonst würde dieser Krieg nicht 500 Tage dauern“, argumentiert Baerbock. Es zeige aber auch, dass Putin mit Fortschreiten des Kriegs „immer weitere Mittel eingesetzt hat, die mit jedem Tag mehr ein Bruch nicht nur des Völkerrechts sind, sondern jegliche Regeln von Zivilisation und Humanität angegriffen wurden“. (afp/il)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion