Baerbock: Verständnis für Angst vor Atomkrieg

Bundesaußenminister Annalena Baerbock während einer Bundestagsdebatte zum Ukraine-Krieg.
Bundesaußenminister Annalena Baerbock während einer Bundestagsdebatte zum Ukraine-Krieg.Foto: Christophe Gateau/dpa
Epoch Times6. Mai 2022

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Verständnis für die Angst vieler Deutscher vor einem atomaren Konflikt mit Russland geäußert. „Vor unserer Haustür führt eine Atommacht einen brutalen Angriffskrieg“, sagte sie dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Spiegel“. „Wem das keine Angst macht, der ist entweder unehrlich oder hat die Lage nicht verstanden, in der Europa seit dem 24. Februar ist.“

„Ich verstehe, dass man in einem Land, dem so lange vergönnt war, in Frieden zu leben, Sorgen hat. Mir geht es nicht anders“, sagte die Grünen-Politikerin. Daher müsse auch über Worst-Case-Szenarien gesprochen werden. Zwar habe der russische Präsident Wladimir Putin seine Rhetorik schon vor Jahren verschärft, „aber in der gegenwärtigen Situation eines heißen Krieges muss man solche Drohungen natürlich noch ernster nehmen.“

Ziel der westlichen Politik sei die Deeskalation, sagte Baerbock weiter „Wir wollen ein Übergreifen des Kriegs auf andere Länder verhindern. Daher müssen wir Putin deutlich machen, dass wir unser Bündnisgebiet mit allem, was wir haben, verteidigen.“

Bundeswehrausgaben

Mit Blick auf künftige Ausgaben für die Bundeswehr zeigte sich Baerbock weiterhin skeptisch über das Ziel, jedes Jahr zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung zu investieren. „Zwei Prozent der Wirtschaftskraft für Militär auszugeben bedeutet, dass wir in einer Rezession weniger ausgeben würden. Dann erreichen wir zwar die Prozentzahl, haben aber noch keinen einzigen Hubschrauber gekauft.“

Deswegen solle nicht ein wenig aussagekräftiges Zwei-Prozent-Ziel ins Grundgesetz geschrieben, sondern das 100-Milliarden-Sondervermögen. „In manchen Jahren werden wir dadurch mehr als zwei Prozent ausgeben, in anderen vielleicht etwas weniger.“

„Die 100 Milliarden sind für die Verteidigungs- und Bündnisfähigkeit da, und zwar ausschließlich“, sagte sie. Dazu gehöre, der Kauf von 35-Kampfjets, Hubschraubern, die auch fliegen, oder Munition im zweistelligen Milliardenbereich. „Dazu gehört aber auch, dass wir uns zum Beispiel gegen Cyberangriffe schützen.“

Baerbock vertrat damit auch die Linie ihrer Partei. Die Grünen hatten sich auf ihrem Länderrat am vergangenen Samstag zum Sondervermögen bekannt, die Festschreibung des Zwei-Prozent-Ziels im Grundgesetz aber abgelehnt. (afp/mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion