Baerbock und Habeck vor Wiederwahl als grüne Doppelspitze
Die Grünen-Chefs Robert Habeck und Annalena Baerbock stellen sich heute beim Grünen-Parteitag zur Wiederwahl. Gegenkandidaten könnten sich theoretisch noch melden – hätten aber kaum eine Chance. Das Führungsduo ist in der Partei weitestgehend unangefochten.
Habeck (50) und Baerbock (38) hatten die Parteiführung Anfang 2018 übernommen, kurz nach dem Scheitern der Gespräche über eine Jamaika-Koalition mit Union und FDP im Bund. Seitdem hat die Partei bei mehreren Landtagswahlen und der Europawahl stark zugelegt und steht auch in Umfragen gut da. Baerbock und Habeck wollen die Grünen in der „Breite der Gesellschaft“ verankern und zur „Bündnispartei“ machen – und nach der nächsten Wahl im Bund mitregieren.
Angesichts der Umfragewerte müssen die Grünen sich seit Monaten fragen lassen, ob sie einen Kanzlerkandidaten – oder eine Kandidatin – aufstellen, und wer es sein soll. Dazu heißt die Standardantwort: Das werde geklärt, wenn es anstehe, jetzt nicht. Ob Baerbock oder Habeck bei den Delegierten den größeren Rückhalt hat, dürfte dennoch auch außerhalb der Parteitagshalle genau registriert werden.
Bereits am Freitagabend hatte Habeck klar gemacht, worum es jetzt gehen solle: Die Grünen hätten in den letzten Jahren viel Hoffnung geweckt und Vorschuss-Vertrauen bekommen. „Jetzt in der nächsten Phase müssen wir aus Hoffnung Wirklichkeit machen.“
Die mehr als 800 Delegierten in Bielefeld wählen außerdem die anderen Mitglieder des Bundesvorstands und den Parteirat neu. Neu in den Vorstand will die ehemalige Sprecherin der Grünen Jugend, Ricarda Lang. Bisher zeichnet sich für den Bundesvorstand keine Kampfkandidatur ab.
Am Sonntag soll es dann wieder inhaltlich werden – die Themen Wirtschaft und Klimaschutz stehen auf dem Programm. Am Freitagabend hatten die Grünen bereits ein umfassendes Programm gegen steigende Mieten und Wohnungsmangel beschlossen. Den Anstieg der Mieten in bestehenden Mietverträgen wollen sie bei drei Prozent pro Jahr deckeln. Mieter sollen ein Recht darauf bekommen, untereinander ihre Mietverträge zu tauschen. So sollen zum Beispiel Familien in größere und Singles in kleinere Wohnungen ziehen können, ohne einen neuen – und oft viel teureren – Mietvertrag abzuschließen.
Kontrovers verlief die Debatte um Enteignungen von Wohnungsunternehmen, genauer gesagt „Vergesellschaftung gegen Entschädigung“, die der Bundesvorstand im Leitantrag als „letztes Mittel“ ausdrücklich erwähnt hatte. Habeck sagte, Vergesellschaftung sei ein „krasser Eingriff in die Eigentumsverhältnisse“, der nur mit Bedacht gezogen werden dürfe. Das Signal „Bauen lohnt sich nicht mehr“ dürfe nicht vom Parteitag ausgehen. „Es ist ein scharfes Schwert, es darf nicht durch dauerhafte Benutzung stumpf gemacht werden“, sagte Habeck. „Aber wir müssen als Gesetzgeber im Zweifel auch in der Lage sein, unsere Interessen durchzusetzen.“
Die Wohnungswirtschaft kritisierte den Beschluss, Immobilienkonzerne notfalls zu enteignen. „Ein zu leichtfertiger Umgang mit dem Thema Enteignung untergräbt das Vertrauen in den Staat, der an vielen anderen Stellen vorher nicht alles unternimmt, um schlechte Zustände rechtzeitig zu unterbinden“, sagte der Präsident des Verbandes GdW, Axel Gedaschko, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Der Staat dürfe nicht aufgrund eigener Nachlässigkeit den Weg des geringsten Widerstandes suchen.
FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg warf den Grünen eine unverantwortbare Realitätsferne vor. „Linke Traumschlösser, wie die Grünen sie malen, kann Deutschland sich am Rande einer Rezession nicht leisten“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Die Grünen gingen bei ihrem Bundesparteitag mit Themen wie der Abkehr von der Schuldenbremse, einem Recht auf Wohnen durch einen Mietendeckel und der Erhöhung des Mindestlohns nicht in Richtung Soziale Marktwirtschaft. „Sie gehen auf Distanz zur Agenda 2010 und in Richtung teure Staatswirtschaft.“ (dpa)
Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times
Wer hat die Weltherrschaft? Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Immer klarer wird, dass die Geschichte der Menschheit nicht so ablief, wie sie heutzutage gelehrt wird. Das Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“gibt die lange gesuchten Antworten.
„Kapitalismus abschaffen“? „Wohnungsgesellschaften enteignen“? Familie auflösen? Keinen Wohlstand und keine Kinder mehr wegen des Klimas? Frühsexualisierung? Solche Gedanken sind in Politik, Medien und Kultur populärer denn je. Im Kern drücken sie genau das aus, was einst schon Karl Marx und seine Anhänger der gesamten Menschheit aufzwingen wollten.
Der Kommunismus hat im 20. Jahrhundert hunderte Millionen Menschen physisch vernichtet, heute zielt er auf ihre Seelen. Bei vielen Menschen blieb glücklicherweise die der menschlichen Natur innewohnende Güte erhalten – was den Menschen die Chance gibt, sich vom Einfluss des „Gespenst des Kommunismus“ zu befreien.
Hier weitere Informationen und Leseproben.
ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.
Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder – falls vergriffen – direkt beim Verlag der Epoch Times Phone: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion