Baerbock reist nur mit Visagistin – „ansonsten sieht man aus wie ein Totengräber“
Schminken, Pudern, Haare stylen. Wegen ihrer Ausgaben für ihr Styling steht Außenministerin Annalena Baerbock immer wieder in Kritik. Warum gibt sie so viel Geld für Styling aus? Dieser Frage musste sich die Ministerin in einem Live-Talk bei der Veranstaltung „Politik vor Ort“ am 28. Juni neben vielen anderen Themen stellen.
Doch ganz so leicht zu beantworten, ist die Frage nicht. Denn was gehört alles zum Styling? Bezug nehmend auf ein Foto, auf dem die Ministerin gerade eine Militärmaschine verlässt, äußerte Baerbock, dass sie beispielsweise die damals getragene Jacke schon seit zehn Jahren besitze. „Niemand bezahlt mir meine Anziehsachen“, stellte sie klar.
Anders verhält es sich hingegen mit Make-up und Haaren. Aufgrund der vielen Strahler bei Fernsehauftritten sei nun einmal eine Maske nötig – „ansonsten sieht man aus wie ein Totengräber, weil man total grau ist“, so Baerbock.
Als Außenministerin habe sie bei ihren Terminen schließlich nicht so viel Zeit, um vor Ort eine Visagistin zu besorgen für den Fall, dass sie vor die Kamera tritt – „und das erst recht im Ausland“.
Daher habe sie und andere Politiker auch, darunter der Bundeskanzler, Maskenbildner. „Da ich sehr, sehr viel reise und sehr viel unterwegs bin zu Tag- und Nachtzeiten, werden die Leute natürlich dann auch so bezahlt“, so Baerbock weiter. Dabei halte sich das Auswärtige Amt an die gesetzlichen Bestimmungen.
Kosten für Maske, Haare und Fotografen
Wie aus einer Kleinen Anfrage der AfD hervorgeht, wird die Außenministerin zu Bild- und Fernsehterminen im In- und Ausland von einer Maskenbildnerin begleitet.
„Die Kosten spiegeln wider, dass die Dienstleistung mit zeitaufwendiger Reisetätigkeit verbunden ist und auch ad hoc an Wochenenden und zu besonderen Tageszeiten erbracht werden muss“, heißt es in der Antwort der Regierung vom 19. Januar 2023.
Demnach betrugen die Kosten im Jahr 2022 für Maske inklusive Haarstyling der Außenministerin insgesamt 136.552,50 Euro. Die Kosten für Bundeskanzler Olaf Scholz beliefen sich auf 39.910,95 Euro, während Christine Lambrecht 11.508,25 Euro und Robert Habeck 11.457,00 Euro ausgaben.
Aus den anderen Ministerien wurden für das gesamte Jahr 2022 folgende Zahlen mitgeteilt:
Finanzministerium (Christian Lindner) | 650 Euro |
Entwicklungsministerium (Svenja Schulze) | 900 Euro |
Landwirtschaftsministerium (Cem Özdemir) | 1.785,00 Euro |
Arbeitsministerium (Hubertus Heil) | 4.835,00 Euro |
Familienministerium (Lisa Paus) | 5.998,00 Euro |
Umweltministerium (Steffi Lemke) | 6.882,42 Euro |
Innenministerium (Nancy Faeser) | 7.432,10 Euro |
Bauministerium (Klara Geywitz) | 9.084,85 Euro |
Aus allen weiteren Ministerien wurden keine Zahlen gemeldet.
Vom 1. Januar bis 12. Oktober 2023 wurden folgende Ausgaben für Fotografen und Kosmetik inklusive möglicher Zuschlägen für Material oder Reisekosten auf Kleine Anfrage mitgeteilt:
Wirtschaftsministerium | 550 Euro |
Bildungsministerium | 1.739,96 Euro |
Finanzministerium | 1.833 Euro |
Arbeitsministerium | 3.069,20 Euro |
Verteidigungsministerium (Boris Pistorius) | 3.869,53 Euro |
Umweltministerium | 5.332,69 Euro |
Innenministerium | 6.838,87 Euro |
Bauministerium | 12.816,25 Euro |
Familienministerium | 20.909,60 Euro |
Bundeskanzleramt | 23.013,13 Euro |
Auswärtiges Amt | 98.770 Euro |
Kritik vom Bund der Steuerzahler
Auch der Bund der Steuerzahler hat in seinem für 2023/24 erschienenen „Schwarzbuch“ dem Bereich „Ausgaben für Visagisten und Fotografen“ ein ganzes Kapitel gewidmet.
„Es ist ein starker Aufwuchs der Ausgaben für Fotografen, Friseure und Visagisten zu verzeichnen“, heißt es. „Sie summierten sich im ersten vollen Regierungsjahr der Ampel 2022 auf 1,5 Mio. Euro.“
Das seien fast 80 Prozent mehr als im Jahr 2021, in dem zum größten Teil noch die Große Koalition regiert habe. Im ersten Halbjahr 2023 seien bereits rund 452.000 Euro geflossen, „um Spitzenpolitiker ins rechte Licht zu rücken“.
Dass Politiker öffentlichkeitswirksame Auftritte durchführen und darauf achten, kameratauglich zu sein, dagegen sei prinzipiell nichts einzuwenden. Doch in Zeiten „vermeintlich knapp gefüllter Kassen, von Rekordverschuldung und Rezessionsängsten“ sei dies etwas anderes.
Es ist den Steuerzahlern kaum zu vermitteln, dass sie auch für Visagisten und Hairstylisten von Politikern aufkommen müssen. Deshalb müssen diese Kosten auf das Notwendigste reduziert und im Zweifel privat bezahlt werden“, so Rainer Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler.
Abgesehen davon wäre es ohnehin vorzugswürdig, dass weniger Wert auf die Äußerlichkeiten gelegt werde, sondern die Form und der Inhalt der Kommunikation im Vordergrund stünden.
Frisur und Kosmetik für Altkanzlerin
Wie aus einer der Epoch Times vorliegenden Anfrage der AfD vom Juli 2023 hervorgeht, nahm auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel nach ihrer Amtszeit weiterhin die Dienste einer professionellen Assistentin für Kosmetik und Frisur in Anspruch.
Demnach entstanden vom 8. Dezember bis Jahresende 2021 insgesamt 2.213,40 Euro. Im Jahr 2022 belief sich der Betrag auf 39.780,97 Euro. Für die erste Jahreshälfte 2023 wurden 17.230,94 Euro angegeben. Wie oft Merkel die Dienste der Assistentin angefordert hat, bleibt geheim. Diese Angabe wurde seitens des Staatsministeriums nicht mitgeteilt, „da hierdurch das Betriebs- und Geschäftsgeheimnis auf Auftragnehmerseite beeinträchtigt würde“.
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