Baerbock: Grüne gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete

Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock hat betont, dass sich ihre Partei gegen Waffenlieferungen positioniert. Zuvor hatte Co-Chef Habeck mit Äußerungen zum Ukraine-Konflikt für Aufsehen gesorgt.
Titelbild
Robert Habeck und Annalena Baerbock.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times27. Mai 2021

Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat die ablehnende Haltung ihrer Partei zu Waffenlieferungen in Kriegsgebiete bekräftigt. „Das steht auch in unserem Programm, und das sehen wir als Parteivorsitzende beide so“, sagte sie am Mittwochabend (26. Mai) in der ARD-Sendung „Maischberger. Die Woche“.

Zuvor hatte Co-Chef Robert Habeck mit Forderungen nach Waffenlieferungen an die Ukraine für Aufsehen gesorgt. Am Dienstag hatte er sich kurz vor einem Besuch an der Frontlinie in der Ostukraine für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. „Waffen zur Verteidigung, zur Selbstverteidigung kann man meiner Ansicht nach, Defensivwaffen, der Ukraine schwer verwehren“, sagte er dem Deutschlandfunk.

Am Mittwochmorgen präzisierte er seine Äußerungen. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk nannte er „Nachtsichtgeräte, Aufklärungsgeräte, Kampfmittelbeseitigung, Medevacs (medizinische Transportflugzeuge)“ als Beispiele für seine Forderung. Dabei handelt es sich aber nicht um Waffen. Die deutsche Rüstungskontrolle unterscheidet nicht zwischen Offensiv- und Defensivwaffen.

Verwirrung um Deutschlandfunk-Interview

Auf die Frage der Moderatorin Sandra Maischberger zu Habecks ursprünglicher Forderung nach Waffenlieferungen erklärte die designierte Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock zunächst: „Hat er so nicht gesagt.“ Dann führte sie aus, Habeck habe eine Unterstützung der OSZE-Mission in der Ukraine verlangt und dies am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk auch präzisiert.

„Robert Habeck hat heute Morgen ja genau klargestellt, dass es nicht um Defensivwaffen geht, sondern – wie wir auch schon vor kurzem deutlich gemacht haben – um Munitionsräumung, um die Bergung von verwundeten Personen, Zivilisten, mit gepanzerten Fahrzeugen und auch um die Frage Unterstützung der OSZE-Mission.“

Habeck hatte sich in dem Radiointerview vom Mittwochmorgen aber gar nicht zur OSZE-Mission geäußert. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist seit dem Frühjahr 2014 mit einer unbewaffneten Beobachtermission in der Ukraine präsent.

Baerbock verwies auf ein Interview, das sie selbst vor einigen Wochen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gegeben hatte und in dem sie über die schwierigen Bedingungen für die Mission vor Ort gesprochen hatte.

Diese Mission könne ihre Arbeit nicht machen, sagte Baerbock bei „Maischberger“, „weil zum Beispiel vor kurzem gerade eine Drohne der OSZE abgeschossen wurde“. Es müsse etwas geschehen. „Deswegen braucht es Unterstützung bei der Luftabwehr.“ Auch bei der Minenräumung sei Hilfe nötig. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion