Kitaschließungen: Baden-Württemberg ruft Arbeitgeber zu „größtmöglicher Flexibilität“ auf
Die baden-württembergische Landesregierung hat angesichts der beschlossenen Schul- und Kitaschließungen an die Unternehmen appelliert, bei der Ausgestaltung der Arbeitszeiten und der Genehmigung von Homeoffice „alle Spielräume zu nutzen und größtmögliche Flexibilität zu bieten“.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) riefen am Samstag Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf, im Einzelfall einvernehmliche Lösungen zu finden.
„Außerdem setzen und hoffen wir auf die gegenseitige Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme innerhalb der Belegschaft“, hieß es in der Mitteilung weiter. Von der Schließung der Schulen und Kitas könnten den Angaben zufolge rund 1,6 Millionen Familien mit Kindern – einschließlich Alleinerziehende – betroffen sein. Die Bildungseinrichtungen schließen in Baden-Württemberg ab Dienstag.
Notfallbetreuung angedacht
Eine Notfallbetreuung soll es für jüngere Kinder und Kinder von Beschäftigten in „kritischen Infrastrukturen“ wie Polizei, Feuerwehr, medizinisches und pflegerisches Personal und Müllabfuhr geben.
Derweil forderte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil die Arbeitgeber auf, Mitarbeitern bei der Gestaltung der Arbeitszeit großen Freiraum zu geben. Die Bundesregierung habe mit dem Kurzarbeitergeld und dem unbegrenzten Schutzschild an Kreditbürgschaften bereits einiges für Unternehmen auf den Weg gebracht, um wirtschaftliche Ausfälle abzufedern, sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben).
Aber ich erwarte auch von den Arbeitgebern größtmögliche Flexibilität im Umgang mit den Schul- und Kitaschließungen.“
Es könne nicht sein, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern in dieser Ausnahmesituation „Minusstunden aufzwingen oder sie in den unbezahlten Urlaub drängen, weil sie ihre Kinder zu Hause betreuen müssen“, sagte Klingbeil weiter. Der Kampf gegen das Corona-Virus und dessen Folgen sei eine Gemeinschaftsaufgabe. (afp)
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