Auswärtiges Amt soll „an der Spitze der ‚Wokeness‘-Bewegung sein“
Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes werden in der aktuellen Juni-Ausgabe des Mitarbeitermagazins „Intern AA“ dazu aufgefordert „woke“ zu werden.
Die Woke-Bewegung schwappt aus den USA in unsere Gefilde über. Dort ist sie für ihre kontroversen Vorgehensweisen und Methoden bekannt. So stören „woke“ Aktivisten Veranstaltungen, wenn ihnen die Redner nicht passen, teilen Sprechverbote aus oder mache Sprechvorgaben. Sie beschimpfen Weiße pauschal als Rassisten und organisieren sogar Uni-Tage, an denen Weiße nicht teilnehmen dürfen, schreibt die „Bild“.
Diese Ideologie scheint nun auch im Auswärtigen Amt angekommen zu sein. Um das Phänomen „pale & male“ („blass und männlich“) zu verhindern, sollten nicht zu viele weiße Männer angestellt sein.
Das Phänomen sei ein „Alarmsignal auch für uns“, heißt es in einem Artikel der Mitarbeiterzeitschrift. Man müsse dies mit einer „woken“ Geisteshaltung bekämpfen und „Diversitätsempathie entwickeln“.
Die volle, wirklich volle Dröhnung #Diversität und #Wokeness gibt’s in der Juni-Ausgabe des Mitarbeitermagazins des Auswärtigen Amtes, #InternAA. pic.twitter.com/VfiBDYA4p3
— Lukas Steinwandter (@LSteinwandter) June 15, 2021
Auswärtiges Amt „an der Spitze der Bewegung“
Heiko Maas bezog dazu beim TV-Sender „Welt“ Stellung. Er sprach sich dafür aus, sein Ministerium „diverser“ machen zu wollen. Man müsse sich überlegen, „wie sich das Personal zusammensetzt“. Am besten „so divers wie möglich, zwischen Frauen und Männern, zwischen denjenigen, die Zeit im Ausland verbracht haben, die irgendwann zu uns kommen“, ergänzte er.
Mit Blick auf „die Entwicklung in der Privatwirtschaft, bei modernen Unternehmen“, sei „durchaus einiges möglich“. Das Auswärtige Amt, als Deutschlands Vertretung in der Welt, solle „an der Spitze der Bewegung sein und das versuchen wir auch“, so Maas.
Um also mehr Diversität in das Auswärtige Amt zu bringen, sollen nun künftig verstärkt Menschen mit Migrationshintergrund, Ostdeutsche und Frauen bei der Einstellung bevorzugt werden, heißt es in der Zeitschrift. Ziel sei, dass der Anteil dieser Menschen in allen Laufbahnen auf gleichem Niveau liegt wie in der deutschen Gesellschaft.
Im Auswärtigen Amt sollen demnach Mitarbeiter für ihre Hautfarbe, (Ost-)Herkunft und Geschlecht bevorzugt oder benachteiligt werden, formuliert die „Bild“ treffend.
„Sei weniger weiß“
Im Editorial der Zeitschrift sind zudem Begriffe wie „Critical Whiteness“ und „weiße Privilegien“ zu lesen. Kritiker dieser Theorie sehen darin die intellektuelle Legitimation für anti-weißen Rassismus – viele ihrer Anhänger pauschalisieren Weiße als Rassisten.
Das ganze erinnert an die Aktion von Coca-Cola im Februar dieses Jahres, die für großen Wirbel sorgte. Das Unternehmen hatte seinen Mitarbeitern in den USA ein Anti-Rassismus Training angeboten, das ihnen empfahl „weniger weiß“ zu sein. Vorschläge, wie man weniger weiß sein solle, fanden sich auf einer Präsentationsfolie der Schulung:
Sei weniger unterdrückend, sei weniger arrogant, sei weniger sicher, sei weniger defensiv, sei weniger ignorant, sei bescheidener, höre zu, glaube, breche mit der Gleichgültigkeit, brich mit der weißen Solidarität.“
„Wokeness“ – Ideologie mit religiösen Zügen
Eric Kaufmann, Professor für Politikwissenschaft am Birkbeck College der University of London, bezeichnete die „Woke“-Bewegung als die mittlerweile „dominierende Ideologie in allen westlichen Institutionen“.
Er vergleicht die Bewegung mit einer neuen Religion. In der „Wokeness“-Weltanschauung würden „rassische und sexuelle Minderheiten neben Frauen als heilige Totems“ dienen, „die nicht beleidigt werden dürfen“.
„Woke“-Ideologen agierten wie Theologen, so Kaufmann.
„Sie lesen in den Köpfen der geheiligten Minderheitengruppen und fragen: ‘Was würde das sensibelste Mitglied einer historisch marginalisierten Gruppe wohl denken?’ Wenn sie spüren, daß eine imaginäre Minderheit beleidigt sein könnte, erlassen sie ein theologisches Dekret gegen den Ketzer, der gegen den ‘woken‘ Moralcode verstoßen hat und versuchen, die Gläubigen aus der Onlinewelt hinter ihrem Kreuzzug zu versammeln.“
Dabei würden die Woke-Ideologen die „Heiligkeit von Rasse, Geschlecht und Sexualität“ nutzen, um die „Grenzen von Rassismus, Sexismus und Transphobie immer weiter auszudehnen“.
Kaufmann geht auch darauf ein, dass Anhänger der Woke-Bewegung Polizeiarbeit untergraben würden. Dabei sei „Defund the police“ zu einem populären Schlachtruf der BLM-Bewegung geworden.
Auch seien die „Woken“ gegen Grenzkontrollen und Wähleridentifikationsgesetze und sprächen sich zudem gegen standardisierte Tests aus. An manchen Universitäten würden Einstellungstest sogar als rassistisch bezeichnet, so Kaufmann.
Ursprung im Marxismus – Ziel ist die Spaltung der Gesellschaft
„Woke“ ist ein Begriff aus dem US-amerikanischen Kontext. Diejenigen, die sich selbst als „woke“ bezeichnen, sind sich sozial und politisch bewusst, dass Diskriminierungen und Ungerechtigkeiten existieren.
Der Begriff „woke“ (was so viel bedeutet wie „wach“ oder „erwacht“) ist seit etwa 2016 bekannt und verbreitete sich als Hashtag hauptsächlich in den sozialen Medien, beispielsweise mit den Bewegungen „Me too“ und „Black Lives Matter“ (BLM).
Die „Woke“-Kultur zählt zu einer „linksliberalen Identitätspolitik, die eher spalten als integrieren will“, heißt es in einem Artikel der „taz“.
Tatsächlich habe die Bewegung seinen Ursprung im Leninismus und Marxismus. James Lindsay, US-amerikanischer Bestseller-Autor, analysierte den historischen und philosophischen Ursprung der Ideologie und setzte sich tiefgehend mit ihren Vorläufern auseinander.
Es sei die Idee des Kulturmarxismus, erklärt Lindsay in einem Gespräch mit „Epoch Times“. Parallelen zieht er zum kommunistischen China und der Kulturrevolution Maos.
Mao habe die Kulturrevolution kreiert, die er vor der politischen Revolution einsetzte. Der kulturelle Aspekt sei dabei zentral gewesen, so Lindsay. „Das war eine viel raffiniertere Methode und sie funktionierte viel erfolgreicher“.
Heute werde versucht, den Leninismus auf den amerikanischen Kontext anzuwenden. Man bediene sich hierfür der Konzerne, so Lindsay weiter.
Diese sogenannte „Woke“-Bewegung oder der „Woke“-Kapitalismus, werde von Unternehmen unterstützt. Die Idee dabei sei, eine „aufgeklärte Partei von Leuten“ zu haben, die „wahrscheinlich Teil dessen sind, was Marx als die Bourgeoisie identifiziert hätte,“ sagt Lindsay. Diese würden meinen, das Problem des Proletariats besser zu verstehen als das Proletariat selbst.
Sie werden die Leute durch die Revolution führen. Sie machen das für das größere Wohl. Sie wähnen sich auf der richtigen Seite der Geschichte.“
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