Ausreisepflichtiger Islamist nach Festnahme wieder frei gelassen – der Grund ist unklar
Ein Jahr nach dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz hat die Polizei einem Medienbericht zufolge einen ausreisepflichtigen Gefährder nach dessen Festnahme wieder laufen lassen.
Der als Islamist bekannte Tunesier sei Mitte Dezember wegen Drogenhandels festgenommen worden, berichtete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Dienstagabend. Der Fall erinnert an den Berlin-Attentäter Anis Amri.
Der im Dezember Festgenommene Fathi Ben M. soll dem Bericht zufolge über 18 falsche Identitäten verfügt haben. Ein Abgleich der Fingerabdrücke habe ihn aber eindeutig identifiziert. Der Mann sei nicht nur seit Wochen ausreisepflichtig gewesen, es hätten auch alle notwendigen Unterlagen für eine Abschiebung vorgelegen.
Die Berliner Polizei wollte dem RBB mit Verweis auf die Zuständigkeit anderer Behörden nicht sagen, warum der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Seitdem sei Fathi Ben M. untergetaucht. Inzwischen haben dem Sender zufolge sächsische Behörden einen Haftbefehl in Berlin erwirkt.
Der ebenfalls ausreisepflichtige Tunesier Amri hatte bei dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016 zwölf Menschen getötet und rund 70 weitere verletzt. Er war den Behörden als islamistischer Gefährder bekannt und hatte vor den Augen der Berliner Polizei mit Drogen gehandelt. Dennoch war kein Haftbefehl angestrengt worden. Auch eine mögliche Abschiebung Amris war von den Behörden im Bund und Nordrhein-Westfalens versäumt worden. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion