Baden-Württemberg: Ausländeranteil in Gefängnissen stark gestiegen – Kapazität der Haftplätze ausgeschöpft
Angeblich werden in Deutschland vor allem Migranten ohne Bleibeperspektive straffällig. Doch laut der jüngsten Gefangenenstatistik in Baden-Württemberg ist die Rechnung nicht so einfach. Das Land zählt auch immer mehr syrische Straftäter, die bereits in ihrer Heimat rechtskräftig verurteilt worden sind, berichten die „Stuttgarter Nachrichten“.
Die Zahl der ausländischen Gefangenen in Baden-Württembergs Haftanstalten hat eine neue Rekordmarke erreicht. Außerdem liegen die Haftanstalten in dem Bundesland mit 7.420 Gefangenen über der eigentlichen Kapazität von 7.300 Plätzen (im Vorjahr 7.296).
Ausländeranteil in Gefängnissen um 20 Prozent gestiegen
Der Ausländeranteil in den Gefängnissen ist dabei laut Justizministerium von 46 Prozent auf 48,5 Prozent gestiegen. Justizminister Guido Wolf (CDU) führt die Entwicklung hauptsächlich auf den großen Flüchtlingszustrom im Jahr 2015 zurück. „Seit 2015 hat sich der Anteil ausländischer Gefangener um fast 20 Prozent erhöht“, so Wolf zu SN.
Für die Justizvollzugsbediensteten in den 17 Haftanstalten mit ihren 18 Außenstellen sei das „eine echte Herausforderung“, da die Zahl der Gefangenen, mit denen eine Verständigung nur noch über einen Dolmetscher möglich sei, immer höher werde, beklagt Wolf. So müssten aufgrund der vielen Ausländer unter den Strafgefangenen in einigen JVA´s verstärkt auf Video-Dolmetscher gesetzt werden. Auch die Fremdsprachenkenntnisse der Justizvollzugsbediensteten sollen nun offenbar verbessert werden.
Mit 66,4 Prozent sei der Anteil von Ausländern unter den Untersuchungshäftlingen besonders hoch. Die U-Häftlinge machen ein Drittel aller Gefangener aus. Grund sei, dass bei ausländischen Tatverdächtigen häufiger Fluchtgefahr angenommen wird. Der Rekordhalter was den Ausländeranteil betrifft ist die JVA Stammheim mit rund 70 Prozent.
Türkei, Gambia, Rumänien liegen bei der Nationalität der Gefangenen vorn
Nach Nationalitäten geordnet bedeutet dies, dass die Türkei auf Platz eins steht mit 499 Gefangenen, danach folgt Gambia mit einem deutlichen Anstieg von 178 auf jetzt 277 Gefangene. Dann: Rumänien, Algerien, Italien, Georgien, Polen und der Kosovo. Laut SN sind es insgesamt 96 Nationen.
Auch die Zahl syrischer Strafgefangener ist der Zeitung zufolge seit 2016 von 41 auf 148 gestiegen und hat sich damit verdreifacht. Syrien liegt damit jetzt auf Platz neun. (er)
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