Augstein provoziert in Phoenix-Talkrunde: „Das Problem sind nicht die Muslime, sondern die Deutschen!“
Horst Seehofer wusste was er tat, als er verkündete „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“. Und auch Angela Merkel wusste ganz genau was sie tat, als sie ihrem neuen Heimatminister widersprach.
Eine Medien-Debatte wurde ausgelöst in Deutschland, eine Debatte, die schon fast verstummt war, weil man sich ihrer überdrüssig war. Doch Seehofer und Merkel machten es zu einer ihrer ersten Amtshandlungen, die Debatte um den Islam wieder zu beleben.
Den Irrwitz dieser Debatte lieferte auf ihrem Höhepunkt der Phoenix-Talk von Augstein und Blome vergangenen Freitag. Ganz deutlich zeigt diese Auseinandersetzung, dass die Frage, „Gehört der Islam zu Deutschland“ überhaupt nicht so pauschal beantwortet werden kann, denn sie müsste in viele Aspekte untergliedert werden. In manchen Punkten gehört der Islam sicher auch zu Deutschland, in manchen nicht. Eine hohle Phrase also, die einen ganz bestimmten Zweck erfüllen soll?
Doch vorerst dazu, worüber die beiden Journalisten sprachen. Nikolaus Blome, stellvertretender Chefredakteur der Bild-Zeitung erklärt beispielsweise, sofern ihm Augstein überhaupt die Zeit zu tiefgehender Analyse lässt, dass ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Islam und dem Christentum die Aufklärung sei, die im Christentum vollzogen worden sei, im Islam aber nicht. Das mache eine Integration des Islam in Deutschland schwer.
Jakob Augstein, Herausgeber der linken Wochenzeitung „Freitag“, hat in dem 13-minütigen Gespräch dagegen immer nur ein Argument, welches da heißt: „Fünf Prozent Muslime in Deutschland beeinträchtigen mein Leben nicht.“ Für ihn sei die Debatte schon deshalb überflüssig, weil es eben nur fünf Prozent Muslime in Deutschland gebe. Wer sich an denen stört, hat ein Problem und nicht andersherum. Augstein dazu wörtlich: „Das Problem sind nicht die Muslime, das Problem sind die Deutschen. Wir haben doch kein Problem mit den Muslimen. Wir haben ein Problem mit Deutschen, die unsicher sind, die Angst haben, die politisch durchdrehen“.
Und was wäre aber, wenn es plötzlich 30 Prozent Muslime wären, will Blome von Augstein wissen. Sagt man dann, „ok, ihr könnt jetzt das Land kriegen, denn ihr seid jetzt eine ganze Menge mehr?“
Auf die „Was wäre wenn“-Frage hat Augstein keine Antwort. Und weil er keine hat – und übrigens auch keine Antworten zu allen anderen Fragen Blomes – zieht er das gesamte Gespräch ins Lächerliche. Zu dem Schluss aber, zu dem er gegen Ende des Gesprächs kommt, ist nichts hinzuzufügen. Erklärt es doch, welche Rolle heutige Politiker noch spielen.
Augsteins Fazit ist, dass Seehofer mit seiner Aussage die CSU nach rechts abdichten wolle, denn bald seien Wahlen in Bayern. Den AfD-Wählern wolle er zu verstehen geben, „euer Problem ist bei uns sehr gut aufgehoben.“
Und was die SPD betreffe, so Augstein weiter, müssten die „Genossen“ das nun alles mitmachen, denn Seehofer sei nun auch ihr Heimatminister. „Das kotzt mich an“, so der linke Journalist.
Was die Union nun alles außenpolitisch mitmachen muss, da Heiko Maas nun auch deren Außenminister ist, ist hoffentlich kritischer Bestandteil der nächsten Sendung.
Sehen Sie hier die Phoenix-Talkrunde:
Siehe auch:
„Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ – Was erlauben Seehofer?
Henryk M. Broder über Heiko Maas: „Er ist die Dekonstruktion des Deutschen“
Die vermiedene Debatte: Merkels geistlose Antwort auf die Islam-Frage
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