Aufregung an Walddorfschule – AfD-Politiker meldet sein Kind zur Einschulung an
Ein AfD-Abgeordneter des Berliner Abgeordnetenhauses hat an einer Berliner Waldorfschule sein Kind zur Einschulung angemeldet. Nun würden einige Eltern befürchten, dass der AfD-Politiker seine Ansichten in die Schule hineintragen könnte, berichtet die „Berliner Zeitung“.
An den Waldorfschulen wird die Elternarbeit sehr wichtig genommen, daher sehen einige Eltern darin ein Problem. Andere hingegen sehen eher die Gefahr einer Stigmatisierung des Kindes und warnen davor, das Kind in eine Art „Sippenhaft“ zu nehmen.
Am Montag soll auf einer Schulversammlung mit Eltern und Pädagogen das Thema besprochen werden. „Es ist ein brisantes Thema, das viele bei uns bewegt“, erklärt der Geschäftsführer des Trägervereins der Schule der Berliner Zeitung gegenüber. Die Schule befände sich hierbei in keiner leichten Situation. Eine Aufnahme erfolge überall aus pädagogischen Gründen, eine politische Aktivität eines Elternteils könne dabei nicht alleinentscheidend sein.
Einige Eltern befürchten, dass der AfD-Politiker durch ausländerfeindliche oder nationalistische Positionen den Schulfrieden gefährden könne. Toleranz dürfe gegenüber der Intoleranz nicht tolerant sein, lautet ihre Meinung.
Rudolf Steiner selbst wurden rassistische Äußerungen vorgeworfen
In dem Zusammenhang berichtet die Berliner Zeitung, dass heutige Kritiker dem einstigen Begründer der Waldorfpädagogik, Rudolf Steiner (1861-1925), selbst einige rassistische Äußerungen vorwerfen. Darum hätten sich die deutschen Waldorfschulen, ganz offiziell, bereits vor Jahren in einer „Stuttgarter Erklärung“ gegen jede Form von Diskriminierung, Rassismus und Nationalismus ausgesprochen.
In dieser Waldorfschule werden jährlich 30 neue Kinder aufgenommen, etwa 100 Anmeldungen gäbe es für die Erstklässler. In einem Gremium wird durch fünf Teilnehmer des Vorstandes entschieden, wer aufgenommen wird. Gute Chancen haben dabei Kinder, die bereits Geschwister in der Schule haben und auch die, die bereits eine Waldorf-Kita besuchten.
Bei dem AfD-Abgeordneten ist das der Fall. Er erklärt, dass seine Frau und er viele Aspekte der Waldorfpädagogik schätzen – „ohne, dass das irgendetwas mit der AfD zu tun hätte“. Er vertraut darauf, „dass der Vorstand der Waldorfschule dafür Sorge trägt, dass meine Kinder die gleiche Chance erhalten, auf die Waldorfschule zu wechseln wie andere Waldorf-Kindergartenkinder auch“. (er)
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