Athen stellt Rückzahlung von Hilfskrediten unter Vorbehalt
Die griechische Regierung macht in ihrem jüngsten Antrag auf ein Rettungsprogramm deutlich, dass sie die Kredite nur unter bestimmten Bedingungen zurückzahlen will. „Griechenland ist fest entschlossen, seine Auslandsschulden zu bedienen“, schreibt Regierungschef Alexis Tsipras zwar in dem Brief an den Euro-Rettungsfonds ESM. Doch dann folgt eine entscheidende Einschränkung in dem Schreiben, das dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) vorliegt: Die Kredite sollen „in einer Art und Weise“ zurückgezahlt werden, „die die Lebensfähigkeit der griechischen Wirtschaft, das Wachstum und den sozialen Zusammenhält sichert“. Die Euro-Finanzminister sollen diese Bedingung strikt ablehnen.
Denn sie könnte bedeuten, dass Athen das Geld „nie“ zurückzahle, sagte ein Vertreter der Eurogruppe dem „Handelsblatt“. Griechenland beantragt mit dem Schreiben ein ESM-Hilfsprogramm über 29,1 Milliarden Euro in den kommenden zwei Jahren. Wie aus dem Antrag hervorgeht, sollen mit dem Geld vor allem alte Kredite abgelöst werden. So will Tsipras 10,25 Milliarden Euro nutzen, um Anleihen zu bezahlen, die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen. Mit weiteren 12,8 Milliarden Euro sollen Kredite beim Internationalen Währungsfonds (IWF) abgelöst werden. Ziel der Aktion: Am Ende wäre man die ungeliebten Institutionen IWF und die EZB weitgehend los. Die Schulden würden beim Euro-Rettungsfonds ESM liegen.
(dts Nachrichtenagentur)
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