Asylverfahren in Deutschland dauern länger als angegeben
Asylverfahren in Deutschland dauern oft deutlich länger als offiziell angegeben. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) nennt eine durchschnittliche Bearbeitungsdauer von rund fünf Monaten, doch diese Statistik verzerrt laut eines Berichts des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" die Wirklichkeit. Grundlage der Berechnungen ist nicht der Tag, an dem ein Flüchtling deutschen Boden betritt, sondern erst jener, an dem das Bamf den Asylantrag entgegennimmt.
Bis zu dieser "Aktenanlage" können jedoch Monate vergehen. Der "Spiegel" berichtet über Unterlagen mehrerer Asylbewerber aus Afghanistan, die im September nach Deutschland kamen. Demnach wurden ihnen Termine zur "Aktenanlage" im Mai und im Juni 2016 genannt. Sie müssten also ein Dreivierteljahr warten, bis ihr Verfahren überhaupt beginnt. "Die offiziellen Zahlen über die Dauer der Verfahren sind geschönt", kritisiert Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt. "Wir haben eine Warteschleife, deren wahre Länge unbekannt ist." Das Bamf räumt ein, dass es mancherorts zu mehrmonatigen Wartezeiten gekommen sei, insbesondere bei afghanischen Asylbewerbern. "Gründe hierfür sind neben den extrem hohen Zugangszahlen Engpässe bei einigen Dolmetschern." Man arbeite "mit Hochdruck daran, diesen Zustand zu beheben", in "absehbarer Zeit" sollen wieder frühere Termine vergeben werden.
(dts Nachrichtenagentur)
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