Asylkrise: Kretschmann lobt Merkel als „Stabilitätsfaktor“ in Europa
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) lobt das international umstrittene Vorgehen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingskrise. "Die Kanzlerin ist ein unglaublicher Stabilitätsfaktor in Europa", sagte Kretschmann der "Welt am Sonntag". "Und sie zeigt große Weitsicht."
Wenn in der Europäischen Union wieder nationale Grenzen errichtet würden, schalte Europa den Rückwärtsgang ein. "Dann droht das europäische Projekt zu scheitern", warnte Kretschmann. "Das will sie verhindern, und ich bin ganz an ihrer Seite." "Wir brauchen mehr Europa und nicht weniger", verlangte Kretschmann. "Das zeigt der Terrorismus überdeutlich." Merkels Kurs in der Flüchtlingspolitik ist nicht nur in den Reihen von CDU und CSU umstritten. Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte sich zuletzt deutlich vom Vorgehen der Bundesregierung distanziert und eine Kehrtwende gefordert. Kretschmann warf der Bundesregierung allerdings vor, das Ausmaß des Flüchtlingszuzugs nach Deutschland viel zu lange unterschätzt zu haben. "Die Versäumnisse der Bundesregierung sind gravierend", kritisierte er. "Die Ministerpräsidentenkonferenz hat schon im Oktober 2014 von der Bundesregierung gefordert, das Personal für die Asylverwaltung aufzustocken. Ich habe schon zuvor einen Brief an die Kanzlerin geschrieben", sagte der Grünen-Politiker. "Aber das Problem wurde einfach ausgesessen. Da ist viel wertvolle Zeit verloren gegangen."
(dts Nachrichtenagentur)
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