ARD, ZDF, Deutschlandradio: Rat schlägt Umbau vor
Ein Expertengremium schlägt einen Umbau der Organisationsstrukturen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland vor. Der Rat, der seinen Bericht in Berlin vorstellte, geht davon aus, dass die Reformen als Ganzes signifikante Einsparungen ermöglichen würden. So soll es zum Beispiel eine neue Dachorganisation für die ARD geben, die sich um das bundesweite Angebot und zentrale Aufgaben kümmert, um Doppelstrukturen abzubauen. Die ARD-Landeshäuser sollen sich auf das Regionale konzentrieren.
Auch die operative Leitung der Medienhäuser soll sich verändern. Bislang hat der Intendant oder die Intendantin an der Spitze großen Einfluss. Der Rat schlägt für eine mögliche künftige übergeordnete ARD-Dachorganisation sowie für ZDF und Deutschlandradio eine kollegiale Geschäftsleitung vor, um eine „zeitgemäße Managementkultur“ zu fördern. Der oder die Vorsitzende der Geschäftsleitung soll zugleich ein Letztentscheidungsrecht haben. Auch in der Senderkontrolle will der Rat neue Gremien etablieren und bisherige Organe ersetzen. Ein Umbau nach diesem Modell könne auch für die einzelnen ARD-Landesrundfunkanstalten sinnvoll sein, heißt es in dem Bericht weiter.
Rat hält eine Fusion für falsch
Eine Fusion von ARD und ZDF hält der Rat für falsch, auch das Deutschlandradio sollte es weiterhin als eigenständiges Haus geben. Ebenso bekennt sich das Gremium zu den bestehenden neun ARD-Landesrundfunkanstalten.
Am Rundfunkbeitrag rüttelt der Rat nicht, allerdings sollte das Finanzierungsverfahren umgestellt werden. Es sollte stärker bemessen werden, ob der Auftrag erfüllt wird. Auch eine Indexierung brachte der Rat ins Spiel. Dieser Vorschlag bedeute zugleich nicht, dass der Rundfunkbeitrag kontinuierlich steigt. Die unabhängige Finanzkommission KEF, die den Finanzbedarf bislang überprüft und die Höhe des Rundfunkbeitrags vorschlägt, soll bestehen bleiben, aber weiterentwickelt werden.
Ob es künftig nur eine einzige Mediathek geben sollte, bewertet der Rat nicht. Vorrangig sei es, die Technik zu vereinheitlichen. Dazu soll eine gemeinsame Gesellschaft von ARD, ZDF und Deutschlandradio gegründet werden.
Der Rat für die zukünftige Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (Zukunftsrat) hatte seit März 2023 im Auftrag der Länder ein Zukunftsbild für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk entworfen. Die Länder legen in Staatsverträgen fest, was der Rundfunk leisten soll. Die Ergebnisse sind nicht bindend, sie dienen als Empfehlung für die Länder. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion