AOK: Auch Privatversicherte sollen sich an Kosten der Krankenhausreform beteiligen

Soll die Krankenhausreform nur von den gesetzlich Krankenversicherten bezahlt werden? Die AOK will, dass sich auch die privat Versicherten beteiligen. Eigentlich sei die Modernisierung Aufgabe von Bund und Ländern – und müsste damit aus Steuermitteln bezahlt werden.
Im Tarifstreit für die Ärztinnen und Ärzte an bundesweit 23 Unikliniken hatte es wiederholt Warnstreiks gegeben.
Wer bezahlt die Modernisierung von Krankenhäusern?Foto: Patrick Pleul/dpa
Epoch Times22. September 2024

Die Chefin des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, appelliert an die Koalitionsfraktionen, auch die Privatversicherten an den Kosten der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Krankenhausreform zu beteiligen.

„Bleibt es bei den bisherigen Plänen von Gesundheitsminister Lauterbach, würde künftig ein Privatversicherter in einem Bett behandelt, das die Solidargemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten bezahlt hat“, sagte Reimann dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.

Statt die Kosten für den geplanten Fonds zum Umbau der Kliniklandschaft in Höhe von 50 Milliarden Euro zur Hälfte den gesetzlich Krankenversicherten aufzuhalsen, sollten die Lasten gerechter verteilt werden.

Schließlich entfielen knapp zehn Prozent aller Klinikbehandlungen auf Privatversicherte.

Wo bleibt die Fairness?

„Es ist ein Gebot der Fairness, auch die private Krankenversicherung am Umbau der Krankenhauslandschaft zu beteiligen“, mahnte Reimann. Konkret schlug sie dazu Aufschläge auf die Klinik-Rechnungen für Privatversicherte vor.

Das sei technisch am einfachsten zu realisieren und habe sich bereits in anderen Bereichen gut bewährt. Reimann bekräftigte allerdings erneut die grundsätzliche Haltung der gesetzlichen Krankenkassen, wonach die Modernisierung der Krankenhauslandschaft eigentlich Aufgabe von Bund und Ländern sei und damit aus Steuermitteln bezahlt werden müsste.

Die Krankenhausreform von Lauterbach wird gegenwärtig im Bundestag beraten. Am Mittwoch ist eine öffentliche Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss geplant. (dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion