Antisemitismusbeauftragter kritisiert AfD und Flüchtlinge
Die AfD hat aus Sicht des designierten Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, dazu beigetragen, dass Antisemitismus in Deutschland heute deutlicher zu spüren ist.
Klein sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Der Antisemitismus ist schon unverhohlener geworden.“ Dies habe wohl auch damit zu tun, dass das politische Klima insgesamt roher geworden sei.
„Die AfD hat dazu beigetragen“, führte Klein aus. Ein Beispiel dafür sei die Erinnerungspolitik. „Wenn Björn Höcke von der AfD eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad fordert, dann kündigt diese Partei den breiten Konsens auf, den es bisher über die Parteigrenzen hinweg in dieser Frage gab“, fügte er hinzu.
Klein beklagte, über das Judentum und die jüdische Kultur werde im Schulunterricht fast ausschließlich im Kontext des Nationalsozialismus gesprochen.
Die Flüchtlinge seien, was den Antisemitismus angehe, ein weiteres Problemfeld. Leider versuchten Salafisten und andere radikale Gruppierungen, Einfluss auf sie zu gewinnen. Hier müssten die Sicherheitsbehörden wachsam sein.
Klein (50) tritt sein neues Amt im Bundesinnenministerium an diesem Dienstag an. Zuletzt war er als Sonderbeauftragter im Auswärtigen Amt für Antisemitismusfragen und die Beziehungen zu jüdischen Organisationen zuständig. (dpa)
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