Antisemitismus-Vorwurf: „SZ“ feuert Zeichner Hanitzsch nach umstrittener Netanjahu-Karikatur
Nach dem Wirbel um eine als antisemitisch kritisierte Karikatur hat sich die „Süddeutsche Zeitung“ vom bekannten Zeichner Dieter Hanitzsch getrennt.
„Ich bin von der SZ auf Deutsch gesagt rausgeschmissen worden. Insofern kann ich nicht mehr für sie zeichnen“, sagte Hanitzsch den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Freitagsausgaben). Den Vorwurf des Antisemitismus wies der 85-Jährige zurück.
Die „SZ“ hatte am Dienstag eine Karikatur des Zeichners veröffentlicht, die Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in Gestalt der israelischen Eurovision-Song-Contest-Siegerin Netta zeigt.
In der Hand hält der mit weit abstehenden Ohren gezeichnete Netanjahu eine Rakete mit einem Davidstern, außerdem ist im Schriftzug „Eurovision Song Contest“ das „v“ durch einen Davidstern ersetzt.
Israels Premier mit großen Ohren, in der Hand kriegsbereit eine Rakete mit Davidstern, auf den Lippen der Jahrhundert alte jüdische Ausdruck „Nächstes Jahr in Jerusalem“ und das alles in der Mitte des mit Davidstern versehenen ESC. Liebe @SZ, diese Zeichnung ist antisemitisch. pic.twitter.com/twdRWXIlRY
— Aras-Nathan (@Aras_Nathan) 15. Mai 2018
An der Karikatur wurde rasch scharfe Kritik laut, einige sahen sie als antisemitisch an. „SZ“-Chefredakteur Wolfgang Krach bezeichnete die Veröffentlichung später als „Fehler, für den wir um Entschuldigung bitten“.
„Ich bereue die Karikatur nicht“, sagte Hanitzsch jetzt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Natürlich bedauere ich es und tut es mir leid, wenn sich jemand verletzt fühlt. Mir ist bewusst, wie sensibel das Thema ist.“
Vergleiche mit dem NS-Propagandablatt „Stürmer“ seien eine „üble Verleumdung“ und ein „unsäglicher, unglaublicher Vorwurf“, sagte Hanitzsch. Er sei kein Antisemit. (afp)
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