Anschlag in Magdeburg: Polizei dementiert Berichte über schriftliche Gefährderansprache
Nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg mit fünf Toten und über 200 Verletzten hat die Polizei Berichte über eine angebliche schriftliche Gefährderansprache bei dem mutmaßlichen Täter dementiert.
Es habe „zu keinem Zeitpunkt“ eine schriftliche Gefährderansprache bei diesem gegeben, teilte die Polizei in Magdeburg am Donnerstagabend mit. Die Berichterstattung über den Ablauf von Gefährderansprachen bei dem Verdächtigen sei teilweise unrichtig.
Bei einem als angeblicher Beleg für die schriftliche Ansprache kursierenden Dokument handelt es sich laut Polizei lediglich um ein von dem Verdächtigen unterschriebenes Protokoll zu einer erfolgten Gefährderansprache.
Es gab zwei Gefährderansprachen
Insgesamt gab es bei dem Beschuldigten demnach zwei Gefährderansprachen im September 2023 und Oktober 2024. Darüber hinaus wurde im Dezember 2024 binnen weniger Tage noch mehrere Versuche für zusätzliche Gefährderansprachen unternommen.
Bei dem Anschlag am Freitagabend soll der 50-jährige Verdächtige mit einem Mietwagen über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren sein und zahlreiche Besucher erfasst haben. Fünf Menschen starben, 200 wurden verletzt.
Bei dem Mann handelt es sich um einen bereits seit 2006 in Deutschland lebenden Arzt aus Saudi-Arabien. Er fühlte sich in seinem Heimatland bedroht, unter anderem weil er Islamkritiker war. Das Motiv der Tat ist bislang unklar.
Seit dem Anschlag gibt es auch Kritik an den Sicherheitsbehörden. Mehreren Medienberichten zufolge wurde auch Strafanzeige gegen die Polizei und die Stadtverwaltung gestellt. Im Fokus steht dabei das Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt. Dabei geht es um die Frage, wie der Mann mit dem Auto auf den mit Betonblocksperren gesicherten Weihnachtsmarkt gelangen konnte. (afp)
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