Anreize für Arbeit im Rentenalter: DGB und Arbeitgeber reagieren mit Kritik

Die Regierung will neue Anreize schaffen, damit Menschen über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten. Dies stößt sowohl bei Gewerkschaften als auch bei Arbeitgebern auf Kritik.
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Ein älterer Mann streicht die Fensterrahmen einer Holzhütte.Foto: Zbynek Pospisil/iStock
Epoch Times27. August 2024

Die Regierungspläne für neue Anreize, damit Menschen über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten, stoßen sowohl bei Gewerkschaften als auch bei Arbeitgebern auf Kritik. Der Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sei ein „milliardenschwerer Griff in die Sozialversicherungen“, sagte die Vorständin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Anja Piel, der „Süddeutschen Zeitung“ vom Dienstag.

Die geplanten finanziellen Anreize würden Mitnahmeeffekte erzeugen bei denjenigen Älteren, die genug verdienen und gesund seien, gab Piel zu bedenken. „Viele Beschäftigte können gar nicht länger arbeiten, weil Arbeitsbedingungen zu anstrengend sind, und sie es einfach gesundheitlich nicht mehr schaffen.“

BDA-Hauptgeschäftsführer fordert Aus der Frührente mit 63

Anders begründete die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ihre Kritik. BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter sagte der Zeitung, Menschen im Rentenalter „gehen in der Regel nicht aus finanziellen Gründen arbeiten“. Wichtiger seien Spaß an der Arbeit, das Interesse an ihrer Aufgabe und der Kontakt zu den Kollegen.

Daher wäre es „viel effektiver“, Anreize für eine Frühverrentung „endlich ersatzlos zu streichen“, sagte Kampeter. Er forderte das Aus für die Rente mit 63.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte Anfang Juni angekündigt, dass Menschen jenseits des Renteneintrittsalters finanzielle Vorteile bekommen sollten, wenn sie noch weiter arbeiten. Das Vorhaben ist auch Teil der Wachstumsinitiative, auf dass sich die Regierung in Zusammenhang mit dem Haushaltsentwurf 2025 verständigte.

Heils Gesetzentwurf ging in der vergangenen Woche in die Abstimmung mit den anderen Ministerien und den Verbänden, wie unter anderem das „Handelsblatt“ und „Zeit Online“ berichteten. (afp/red)



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