Anhaltende Wirtschaftsschwäche lässt Zahl der Arbeitslosen leicht ansteigen

Die Konjunktur bleibt schwach, die Spuren auf dem Arbeitsmarkt werden deutlicher. Die Zahl der Arbeitslosen steigt, auch Anzeichen für mehr Kurzarbeit sind zu sehen. 2,8 Millionen Menschen gelten als arbeitslos, 3,6 Millionen als unterbeschäftigt.
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Vor dem Arbeitsamt in Aschersleben.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times29. Februar 2024

Die anhaltende Konjunkturschwäche in Deutschland hat zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt: Wie die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilt, waren im Februar rund 2,814 Millionen Menschen arbeitslos. Das waren 8.000 mehr als im Vormonat und 194.000 mehr als vor einem Jahr. Die Quote blieb unverändert bei 6,1 Prozent. Gegenüber dem Februar 2023 hat sich die Quote um 0,4 Punkte erhöht.

„Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen im Februar zu und die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften gibt nach“, erklärte BA-Chefin Andrea Nahles zu den Zahlen. Das schwache konjunkturelle Umfeld dämpfe den Arbeitsmarkt.

Trotz „Spuren der anhaltenden Wirtschaftsschwäche“ bleibe der Arbeitsmarkt aber insgesamt robust, fuhr sie fort. Bei der BA waren im Februar 706.000 Arbeitsstellen gemeldet, 72.000 weniger als vor einem Jahr.

Gefahr von Kurzarbeit wieder gestiegen

Die Gefahr von Kurzarbeit ist im Februar wieder gestiegen. Vom 1. bis zum 25. Februar hätten Unternehmen für 58.000 Menschen Kurzarbeit angezeigt – was nicht automatisch bedeutet, dass diese dann auch in Anspruch genommen wird. Die Zahl der Anzeigen bedeutet jedoch einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu Januar.

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, kletterte saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 15.000 Personen: Sie lag im Februar bei 3,643 Millionen Personen, dies waren 161.000 mehr als vor einem Jahr, davon 37.000 Staatsangehörige aus der Ukraine.

Der BA-Stellenindex, ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, sank im Februar um einen Punkt auf 114 Punkte. Der Index berücksichtigt neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang.

Mehr Ausbildungsstellen als Bewerber

Für das neue Berichtsjahr 2023/24 sind bislang 4.000 mehr Bewerber gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen liegt 11.000 unter dem Vorjahreswert. Nach wie vor gibt es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Im Februar ist der Ausbildungsmarkt laut BA „noch sehr stark in Bewegung“.

941.000 Personen erhielten im Februar 2024 Arbeitslosengeld, 104.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die Bürgergeld erhalten (Grundsicherung für Arbeitsuchende SGB II), lag bei 3,987 Millionen.

Gegenüber Februar 2023 war dies ein Anstieg um 66.000 Personen. 7,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig. (afp/dts/red)



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