500 Corona-Tote pro Tag? „Angstminister“ Lauterbach eckt mit Äußerung an

In einer Pressekonferenz des Robert Koch-Instituts beantwortet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Fragen zur Corona-Pandemie. (Archivbild)
In einer Pressekonferenz des Robert Koch-Instituts beantwortet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Fragen zur Corona-Pandemie. (Archivbild)Foto: Wolfgang Kumm/dpa
Epoch Times10. Februar 2022

Eine Äußerung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu einer stark steigenden Zahl an Corona-Toten im Falle einer Lockerung der Beschränkungen hat Kritik hervorgerufen. Ethikratsmitglied Stephan Rixen sagte dem Portal ZDFheute.de am Mittwoch, dass „Bedrohungsszenarien ins Blaue hinein Grundrechtsbeschränkungen nicht rechtfertigen“ könnten. Hamburgs CDU-Vorsitzender Christoph Ploß nannte Lauterbach bei „Bild“ einen „Angstminister“.

Lauterbach hatte am Dienstagabend im ZDF erneut eindringlich vor verfrühten Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen gewarnt. Wenn Deutschland den Weg Israels mit wegfallenden Maßnahmen gehen würde, käme Deutschland auf eine höhere Sterbequote. „Ich mag mir einfach gar nicht vorstellen, dass wir in einer Situation wären, so spät in der Pandemie, wo wir gute Impfungen haben, wo wir dann 400, 500 Tote am Tag hätten“, sagte der Gesundheitsminister.

Am Mittwoch hatte das Robert-Koch-Institut 272 Tote in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet, am Dienstag 177. Auf Nachfrage von ZDFheute.de wollten Bundesgesundheitsministerium und Robert-Koch-Institut am Mittwoch keine Angaben machen, auf welchen exakten Daten und Annahmen die Berechnungen des Ministers basieren.

Rechtsexperte Rixen sagte ZDFheute.de: „Grundrechtseingriffe müssen sich auf nachvollziehbare Prognosen zur weiteren Entwicklung der Pandemie stützen. Wenn nicht klar ist, wie die Zahl der Menschen, die wahrscheinlich wegen Lockerungen versterben, zustande gekommen ist, dann ist auch nicht klar, wieso Freiheitsbeschränkungen weiterhin geboten sein sollen.“

Thorsten Lehr, Leiter des Covid-19-Simulators, an der Universität des Saarlands teilte ZDFheute.de mit, dass 500 Corona-Tote pro Tag unter bestimmten Bedingungen möglich seien: „Nach unseren Simulationen sind 400 bis 500 Tote pro Tag im 7-Tage-Schnitt möglich, falls die Inzidenzen im Peak über 3.500 bis 4.000 liegen.“ Aktuell liegt die Inzidenz laut RKI bei rund 1450, Tendenz steigend. (afp/red)



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