Angegebene Hospitalisierungszahl viel zu hoch – Ärzte fordern Ende der Maßnahmen

Eine Recherche der „Zeit“ unterstreicht, dass die Hospitalisierungsinzidenz viel zu hoch angegeben ist. Das sehen auch Ärzte so und fordern das Ende der Corona-Maßnahmen.
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In den deutschen Kliniken hat man die Pandemie gut im Griff.Foto: iStock
Epoch Times18. Februar 2022

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Umfangreiche Recherchen der „Zeit“ zeigen, dass die Hospitalisierungsinzidenz neu zu betrachten ist. Denn in deutschen Krankenhäusern ist die Corona-Lage offenbar nicht so dramatisch, wie die offiziellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vermitteln. Das ergab eine Umfrage unter leitenden Ärzten aus über 20 Kliniken.

Demnach würden mindestens die Hälfte der dort aufgenommenen Corona-Patienten nicht wegen einer COVID-19-Erkrankung behandelt werden, sondern seien primär aus einem anderen Grund in den Kliniken. Trotzdem seien diese in der Statistik des RKI als Corona-Fälle aufgeführt. Daher betonen diese Ärzte, dass die sich so ergebende Hospitalisierungsinzidenz viel zu hoch sei.

Die Hospitalisierungsinzidenz ist eine entscheidende Grundlage für die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung.

Zahlen künstlich hochgetrieben

So erklärt beispielsweise der Infektiologe Andreas Stallmach von der Uni-Klinik Jena die Corona-Lage vor Ort wie folgt: „Wir haben geboosterte Patienten, die eine Handgelenksfraktur haben, weil sie beim Radfahren gestürzt sind – und jetzt als Corona-Fälle gelten.“

Denn die meisten deutschen Krankenhäuser würden jeden neu aufgenommenen Patienten erst einmal auf das Corona-Virus testen. Dadurch entstünden viele zufällige Corona-Befunde, die dann in die Corona-Statistik fielen.

Ärzte geben grünes Licht für Ende der Maßnahmen

Medizinische Fachkräfte fordern nun ein Ende der Corona-Maßnahmen. Stefan Kluge, Chef der Intensivmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, sagte der Zeitung: „Ich bin zwar kein Politiker, aber ich glaube, wir sollten in Hamburg, womöglich in ganz Norddeutschland, über ein kurzfristiges Ende einzelner Pandemie-Maßnahmen nachdenken. Jedenfalls dann, wenn man sie mit der Lage auf den Intensivstationen der Kliniken begründet.“

Auch Jochen Werner, Ärztlicher Direktor der Essener Uni-Klinik, bestätigte, dass die Pandemie für das Krankenhauswesen zurzeit keine Bedrohung mehr darstelle.

Eine ähnliche Aussage machte Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Er bezeichnete gerade die Omikron-Variante des Corona-Virus als „Gamechanger.“ So seien rund zwei Drittel aller Corona-Befunde in seiner Klinik lediglich Zufallsbefunde. Welte forderte deshalb ein Umdenken: „Wir können nicht mehr immer nur in Angst leben!“ (mf)



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