Maskenpflicht: Altmaier plant Lockerung im Einzelhandel
Wenn die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland unter den Wert von 100 sinken sollte, könnte nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die Maskenpflicht im Einzelhandel abgeschafft werden. „Solange wir im Durchschnitt täglich mehrere hundert neue Infizierte haben, wird sie überall bleiben müssen, wo der Mindestabstand von 1,5 Meter nicht eingehalten wird“, sagte Altmaier der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Wenn man bei den Infektionen dauerhaft zweistellig sei, müssten Mediziner und Politik neu nachdenken. Das Robert-Koch-Institut meldete am Freitag 395 neue Corona-Infektionen für die zurückliegenden 24 Stunden in Deutschland.
Damit nennt erstmals ein Mitglied der Bundesregierung eine konkrete Schwelle, von der an die Maskenpflicht zur Disposition gestellt werden soll. Der Wirtschaftsminister Mecklenburg-Vorpommerns Harry Glawe (CDU) hatte in der vergangenen Woche angekündigt, angesichts der niedrigen Infektionszahlen in seinem Bundesland die Maskenpflicht im Handel Anfang August lockern zu wollen. Dieser Vorstoß war auf breite Kritik gestoßen.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 198.178 angegeben – ein Plus von 395 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 199.001 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9.054 Todesfälle und damit sechs mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9.057 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 184.000. (afp/dts)
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