„Allah hat uns gesagt, Frauen zu schlagen“: Islam-Gemeinschaft aus Deutschland veranstaltet Jugendreisen zu umstrittenen Prediger
Die zweitgrößte muslimische Religionsgemeinschaft in Deutschland, Milli Görüs, die aus der Türkei finanziert und ideologisch gelenkt wird, steht bereits aufgrund islamistischer Tendenzen unter Beobachtung durch den Bundesverfassungsschutz. Dennoch ist sie Mitglied des Islamrates der Bundesrepublik. Nun steht offenbar ein Ende der Verfassungsschutzbeobachtung im Raum.
Wie eine Recherchen der „Huffington Post“ zeigen, führten mehrere Ortsvereine von Milli Görüs über mehrere Jahre hinweg Fahrten mit Jugendlichen aus Deutschland zum umstrittenen islamistischen Prediger Nurettin Yildiz in die Türkei durch. Das belegen zahlreiche Fotos und Beiträge in den Sozialen Netzwerken, die HuffPost ausgewertet hat.
Yildiz wirbt für Kinderehe, Gewalt gegen Frauen und den Dschihad
2015 soll der Imam Yildiz demnach gesagt haben, dass Kinder bereits „vor der Pubertät heiraten“ könnten. Er soll eine hypothetische Ehe eines 7-jährigen Mädchens mit einem 25-jährigen Mann als unproblematisch bezeichnet haben. „Für Muslime, die an den Koran glauben, gibt es kein Alterslimit beim Heiraten“, so Yildiz laut HuffPost.
Als Leiter einer religiösen Stiftung in Istanbul wendet sich der 58-jährige Imam über das Internet regelmäßig an Türken außerhalb der Türkei.
„Allah hat uns gesagt, Frauen zu schlagen. Frauen sollten dankbar sein, dass ihre Männer sie schlagen“, soll der Imam in einem seiner Videos im März gepredigt haben. Darauf äußerte sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der als Sympathisant des Predigers galt. „Solche Prediger haben keinen Platz in unserer Religion“, sagte Erdogan mit Blick auf Yildiz berichtet HuffPost.
Braunschweig, Hannover und Köln führen Jugendreisen zu umstrittenen Imam durch
Neben den Äußerungen zu Frauen gibt es Hinweise darauf, dass Yildiz Kontakte zu dschihadistischen und islamistischen Kräften in Syrien hat.
Für Milli Görüs scheint das offenbar kein Problem zu sein. So gibt es Fotos auf den Seiten der Milli Görüs Ortsvereine in Braunschweig, Hannover und Köln, die junge Männergruppen mit dem Prediger zeigen. Offensichtlich entstanden die meisten Bilder in den Räumlichkeiten der Sosyal-Doku-Stiftung in Istanbul, die Yildiz leitet.
Auf Anfrage der HuffPost erklärt das Generalsekretariat von Milli Görüs, dass die Veranstaltungen nicht zentral von Milli Görüs organisiert worden war. “Aktivitäten dieser Art werden aus privaten Mitteln der Initiatoren vor Ort finanziert.”
Und: „Wir hatten bis zu Ihrer Anfrage keine Kenntnis von Veranstaltungen und Reisen mit und zu dieser Person”. Zudem wüsste man auch nichts über Verbindungen von Yildiz zu dschihadistischen und islamistischen Kräften in Syrien. (er)
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