Algerischer Islamist in Flüchtlingsunterkunft verhaftet: Er hatte Kontakte zu IS-Terrorplaner
Der am Donnerstag in einer Flüchtlingsunterkunft in Attendorn im Sauerland festgenommene mutmaßliche Islamist Farid A. stand offenbar in Kontakt zu dem Chef-Terrorplaner des "Islamischen Staates" im Ausland. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach sollen Fotos existieren, die den 34-jährigen Algerier gemeinsam mit dem IS-Terrorplaner zeigen.
Hatte das Islamistenquartett Kontakte nach Paris?
Der "Welt" zufolge gilt der Algerier als Anführer eines Islamistenquartetts, das Berlin-Anschläge geplant haben soll. Die Männer im Alter zwischen 26 und 49 Jahren stammen aus Hannover und Berlin. Sie werden seit Dezember 2015 von Spezialeinheiten überwacht, weil sie unter Verdacht stehen, schwere staatsgefährdende Gewalttaten vorzubereiten.
Zudem existiere ein Foto, dass Farid A. beim Essen mit einer Person aus dem Umfeld der Paris-Attentäter zeige, schreibt die "Welt" weiter.
Der Algerier aus Hannover, der zur Terrorzelle gehört, hatte nachweislich Kontakte nach Belgien, melden am Freitag Generalstaatsanwaltschaft und Berliner Polizei.
Einreise über Balkanroute
"Dieser Mann ist brandgefährlich und wollte anderen Menschen Schaden zufügen. Die weiteren Ermittlungen werden das bestätigen", sagte ein Ermittler der "Welt". Mit seiner Frau soll der Algerier vor einigen Wochen als syrischer Flüchtling getarnt über die Balkanroute nach Deutschland gekommen sein. Gegen das Ehepaar liegt ein internationaler Haftbefehl der algerischen Behörden wegen Mitgliedschaft in der Terrormiliz IS vor. Die Berliner Polizei hat ermittelt, dass der IS-Frontmann in Syrien militärisch ausgebildet wurde.
Derzeitige Lage in Berlin
Am Freitag wurden vier Wohnungen und zwei Arbeitsstellen in Berlin durchsucht, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft und des Landeskriminalamtes Berlin. Außerdem fanden zur gleichen Zeit Durchsuchungen der Länderpolizeien Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens statt.
"Bei den heutigen Maßnahmen wurden bislang zwei Männer und eine Frau aufgrund bestehender Haftbefehle in anderer Sache festgenommen", so die Berliner Polizei in der Meldung von Freitag Nachmittag. Die Spezialkräfte haben Computer, Mobiltelefone und Aufzeichnungen sichergestellt, deren Auswertung andauert.
Keine akute Anschlagsgefahr
Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen sagte am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin", es herrsche keine akute Anschlagsgefahr. Im Internet kursieren Gerüchte und Videos darüber, dass die potentiellen Täter einen Anschlag am Alexanderplatz oder am Checkpoint Charlie geplant hätten. "Das ist etwas, was wir überhaupt nicht bestätigen können", sagt dazu Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU). "Ein bisschen Zurückhaltung in der Frage wäre angebracht – statt Hysterie."(dts/kf)
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