Akku zu schwach: NRW-Umweltministerin will 110.000 Euro teure Tesla-Dienstlimousine ausschalten

110.000 Euro soll der Tesla-Luxuswagen das NRW-Umweltministerium gekostet haben. Der damalige NRW-Umweltminister wollte mit dem E-Wagen ein Zeichen für den Umweltschutz setzten. Doch nun droht dem Wagen das Aus: Das E-Fahrzeug habe keine ausreichende Akku-Kapazität und sei „als Dienstlimousine nicht ausreichend geeignet“, heißt es nun aus dem Ministerium.
Epoch Times22. August 2017

„Viel Getuschel im Landtag“ gab es im letzten Jahr, als der frühere NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) den Luxuswagen Tesla S90 D anschaffen ließ.

Mit dem Elektro-Wagen wollte der Grünen-Politiker ein Zeichen für den Ausbau der Elektromobilität setzen. Mehr als 110.000 Euro soll das gute Stück gekostet haben, meinte das NRW-Umweltministerium Ende letzten Jahres. Die „Bild“-Zeitung berichtete.

Probleme: Keine ausreichende Akku-Kapazität und nicht genug Ladestationen

Doch nun droht dem Elektro-Dienstwagen das Aus. Das E-Fahrzeug sei auf Langstrecken nicht effizient genug, gab das neue NRW-Umweltministerium bekannt.

Die Batterie liefere nicht genug Energie für Fahrten über mehrere Hundert Kilometer, bestätigte ein Sprecher des NRW-Umweltministeriums gegenüber dem „Kölner Stadtanzeiger“ („KS“) Anfang des Monats.

Der Wagen sei „als Dienstlimousine nicht ausreichend geeignet“. Außerdem sei es schwer, Ladestationen ausfindig zu machen, erklärte das Umweltministerium.

Remmel ließ die Edel-Limousine im vergangen Jahr zu Testzwecken anschaffen. Doch die Versuchsfahrten endeten schon im Mai – der Tesla-Wagen sei durchgefallen, heißt es im „KS“.

„Die maximale Reichweite lag in den Langstreckentests, je nach Fahrweise und Streckenprofil, bei unter 300 Kilometern. Diese Reichweite konnte nur ausgeschöpft werden, wenn im Anschluss sichergestellt war, dass die Batterien geladen werden können. Die Fahrtenplanung wurde dadurch maßgeblich erschwert”, so der Sprecher.

Schulze Föcking im letzten Jahr: Kauf des Tesla-Wagens ist Geldverschwendung

Die neue NRW-Umweltministerin Christina Schulze Föcking (CDU) kritisierte den Kauf des Tesla-Wagen im letzten Jahr als Geldverschwendung: „Ist die Anschaffung einer teuren Luxus-Limousine für das Umweltministerium mit den Vorgaben der Landesregierung vereinbar?“, hieß es damals in einer Kleinen Anfrage an die damalige Rot-Grüne Landesregierung.

„Minister Remmel scheint sich alles erlauben zu dürfen. Ohne Einspruch der Ministerpräsidentin oder des Finanzministers schafft er sich eine Luxuskarosse an, ohne jedes Nutzungskonzept“, meinte Schulze Föcking laut der „Bild“-Zeitung Anfang des Jahres.

Deswegen fahre die Ministerin nun einen Mercedes S500 E-Hybrid. Listenpreis: Um die 120.000 Euro, wie der „Elektropraktiker“ berichtet – eine Fachzeitschrift für Elektrofachkräfte in Handwerk, Industrie und Planungsbüros.

Doch die Tesla-Karosse ist noch nicht weg vom Fenster: Auf Kurzstrecken werde der Wagen weiter getestet, heißt es laut der „Bild“.

(as)

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