Akhanli nach Zwischenfall auf Düsseldorfer Flughafen nun unter Personenschutz
Der nach Deutschland zurückgekehrte Schriftsteller Dogan Akhanli steht wegen eines Zwischenfalls nach seiner Landung auf dem Düsseldorfer Flughafen nun unter Polizeischutz. „Er gilt jetzt als gefährdete Person“, sagte Akhanlis Anwalt Ilias Uyar am Freitag vor Journalisten in Köln. Akhanli antwortete auf die Frage, ob er unter Personenschutz stehe: „Ja, leider.“
Der Autor war am Donnerstagabend auf dem Düsseldorfer Airport von einem Mann beschimpft worden, bei dem es sich nach Einschätzung von Akhanli und dessen Umfeld um einen mutmaßlichen Anhänger des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan handelte. Uyar zufolge nannte der Mann den gerade aus Spanien zurückgekehrten Akhanli einen „Landesverräter“ und drohte ihm mit den Worten: „Dieses Land wird Dich nicht schützen können.“
Uyar sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe Strafanzeige wegen Bedrohung gegen den unbekannten Mann erstattet. Vor Journalisten berichtete der Anwalt, am Freitagmorgen habe eine Besprechung mit der Kölner Polizei über die Sicherheit Akhanlis stattgefunden. Seither sei der 60-jährige Wahlkölner als gefährdet eingestuft.
Akhanli war am Donnerstag zwei Monate nach seiner vorübergehenden Festnahme in Spanien nach Deutschland zurückgekehrt. Der Autor, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, war am 19. August aufgrund eines über Interpol weitergeleiteten türkischen Haftbefehls während eines Urlaubs in Spanien festgenommen worden. Er kam kurz darauf wieder frei, durfte aber Spanien wochenlang nicht verlassen.
Am vergangenen Freitag entschied die Regierung in Madrid jedoch, dass Akhanli nicht an die Türkei ausgeliefert wird. Damit wurde der Weg für die Rückkehr des 60-Jährigen nach Deutschland frei.
Die Türkei wirft Akhanli unter anderem vor, in einen bewaffneten Raubüberfall verwickelt gewesen zu sein. Er weist den Vorwurf zurück und zeigte sich zuletzt überzeugt, dass seine kritischen Äußerungen über die türkische Politik hinter der Festnahme stünden. Der türkische Staatschef Erdogan wolle ihn zum Schweigen bringen. (afp)
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