Agrarexperte: „Ein Landwirt, der Geld vom Staat bekommt, muss auch seine Daten an den Staat geben“

Landwirte sind seit Februar an schärfere Regeln zum Schutz des Grundwassers gebunden und müssen neue Düngeregeln einhalten. Gleichzeitig sollten Kontrollmechanismen etabliert werden.
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Um die Nitratbelastung zu senken, wurden neue Regeln zur Düngung beschlossen.Foto: iStock
Epoch Times8. Februar 2019

Anfang Februar hat das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) auf massiven Druck der EU schärfere Düngeregeln zum Schutz des Grundwassers nach Brüssel gemeldet. Der Kieler Agrarexperte Friedhelm Taube, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des BMEL, pocht nun auch auf die gleichzeitige Etablierung von Kontrollmechanismen. Sonst könnten die Anwender die neuen Regeln unterwandern.

„Ein Landwirt, der Geld vom Staat bekommt, muss auch seine Daten an den Staat geben“, zitiert der „Spiegel“ Taube.

In Dänemark werde der Düngemittelverbrauch der meisten Betriebe den Behörden zwecks Kontrolle gemeldet. Mit Erfolg: Die Nitratbelastung sank seit 1980 um teilweise mehr als die Hälfte, auch in Gebieten mit intensiver Nutztierhaltung.

„Es ist gut, wenn dank der neuen Düngeregeln in unseren ›roten Gebieten‹ mit starker Nitratbelastung künftig rund 30 Prozent weniger gedüngt werden darf“, lobt der Forscher die Pläne von Agrarministerin Julia Klöckner (CDU).

Doch ohne eine echte „Stoffstrombilanz“, die die Zufuhr von nährstoffhaltigem Dünger auf einem Hof mit dessen Abgabe an pflanzlichen oder tierischen Nährstoffen über zum Beispiel Weizen oder Milch gegenrechnet, um so die Nährstoffüberschüsse des Hofs zu kontrollieren, drohe die Novelle auf halber Strecke stecken zu bleiben. (dts)



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