AfD-Vorstand einigt sich auf Desiderius-Erasmus-Stiftung als parteinahe Stiftung
Die AfD hat ihren Streit um eine parteinahe Stiftung beigelegt. Der Vorstand einigte sich am Freitag darauf, dass die Desiderius-Erasmus-Stiftung den Zuschlag erhalten soll, wie ein Parteisprecher auf Anfrage bestätigte. Die Leitung soll die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach übernehmen, die den Vorsitz der Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES) bereits seit Anfang März innehat. Über den Vorstandsbeschluss muss Ende Juni noch der AfD-Parteitag in Augsburg abstimmen.
Um den Zuschlag hatte neben der Desiderius-Erasmus-Stiftung auch die Stresemann-Stiftung konkurriert, die von Parteichef Alexander Gauland favorisiert worden war. Unter anderem die Enkel des ehemaligen Reichskanzlers Gustav Stresemann hatten dagegen rechtliche Schritte angekündigt.
AfD-Fraktionschefin Alice Weidel sagte dem WDR und NDR: „Als Ideenschmiede der AfD wird die Desiderius-Erasmus-Stiftung wichtige Impulse für die politische Arbeit in unserem Land geben.“ Sie sei erleichtert, dass es „eine breite Zustimmung im Bundesvorstand der AfD“ für die DES gegeben habe.
Die Mitglieder der Konkurrenz-Stiftung sollen demnach integriert werden. Sollte es namensrechtlich möglich sein, will sich die Stiftung zu einem späteren Zeitpunkt nach Gustav Stresemann umbenennen. Weidel und das liberalkonservative Lager in der AfD hatten die DES favorisiert.
Der Namensgeber Erasmus von Rotterdam gilt als bedeutender Vertreter des europäischen Humanismus, der im 15. und 16. Jahrhundert in vielen Städten Europas seine Lehren verbreitete. Er ist auch Namensgeber des Erasmus-Bildungsprogramms der Europäischen Union.
Über eine parteinahe Stiftung kann die AfD wie die anderen im Bundestag vertretenen Parteien von staatlichen Mitteln profitieren – es winkt ein hoher zweistelliger Millionenbetrag pro Jahr. Zudem können private Geldgeber über die Stiftung die Partei unterstützen, ohne als offizielle AfD-Spender aufzutauchen. (afp)
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