AfD-Vorsitzende in Schleswig-Holstein legt Amt nieder – Kritik am AfD-Bundesvorstand
Die Vorsitzende der AfD in Schleswig-Holstein, Doris von Sayn-Wittgenstein, hat ihr Amt niedergelegt.
„Mit Bedauern stelle ich fest, dass das derzeit in der Öffentlichkeit erzeugte Bild von meiner Person meinen Verbleib im Amt der Landesvorsitzenden der AfD Schleswig-Holstein in der Alternative für Deutschland unmöglich macht, ohne dass Amt und Partei Schaden nehmen“, erklärte die 64-Jährige am Dienstag auf Facebook. Deswegen habe sie bereits am 19. Dezember „von diesem Amt Abstand genommen“.
Zwei Tage zuvor hatte der AfD-Bundesvorstand den Ausschluss der Landesvorsitzenden beantragt. Ihr wird vorgeworfen, den vom Verfassungsschutz Thüringen als rechtsextremistisch eingestuften „Verein Gedächtnisstätte“ unterstützt zu haben.
In ihrer Rücktrittserklärung betonte Sayn-Wittgenstein nun, sie sei nie Mitglied des Vereins gewesen. In keiner Weise habe sie „nationalsozialistischem Gedankengut oder der Leugnung oder Verharmlosung des Holocaust oder anderer NS-Verbrechen Vorschub geleistet“.
Dem AfD-Bundesvorstand warf sie vor, er setze den Landesvorstand in Kiel unter Druck, damit dieser den Widerruf ihrer Parteimitgliedschaft erkläre.
Aus den mir vorliegenden Informationen entnehme ich, dass dieses Vorgehen von einzelnen Abgeordneten der AfD-Landtagsfraktion in Kiel und deren Mitarbeitern gesteuert wird“, hieß es weiter.
Sayn-Wittgenstein gehört der AfD seit 2016 an. Seit Juli 2017 war sie AfD-Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein. (afp/so)
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